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Archiv-Artikel

ENTOMOLOGIE Amphibische Raupen auf Hawaii

WASHINGTON | Einige Raupen auf Hawaii können sowohl unter Wasser als auch auf dem Land leben. Sie atmen ebenso gut Sauerstoff aus der Luft wie aus dem Wasser und können sich in beiden Umgebungen normal entwickeln: Sie werden in jedem Fall zu Faltern. Damit sind diese Arten einzigartig unter den Insekten, berichtet Daniel Rubinoff von der Uni Honululu in den Proceedings der amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Rubinoff untersuchte Falter aus 89 eng verwandten Arten der Gattung Hyposmocoma, die im Bergland von Hawaii leben. Von diesen erwiesen sich 12 Arten als Amphibien unter den Insekten, die sowohl in Bergbächen als auch auf dem Land leben können. Untersuchungen zeigten, dass die Anpassungen nicht auf eine einmalige Laune der Natur zurückgehen, sondern vor 10 bis 7 Millionen Jahren dreimal in verschiedenen Abstammungsreihen erworben wurden. Insekten gelten als Landlebewesen, dennoch gibt es viele Beispiele für Arten, die ganze Lebensphasen im Wasser verbringen. Wirklich amphibische Insekten, die sich sowohl im Wasser als auch auf dem Trockenen völlig entwickeln können, wurden dagegen nie entdeckt. (dpa)