: ENGEL STREIKEN VOR DEM ROTEN RATHAUS
Vorweihnachtsstimmung und Streik? Für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist das kein Widerspruch. Neben regulären Demo-Utensilien wie Trillerpfeife, Gewerkschaftsfahne und Plastikpullunder war gestern vor allem das Engelskostüm der Renner. Rund 8.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes waren dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt und brachten in zwei Demonstrationszügen in Richtung Rotes Rathaus zeitweise den gesamten Morgenverkehr rund um den Alexanderplatz zum Erliegen. Sie forderten dreimal 300 Euro. Doch wie in den vergangenen Monaten bekamen sie eine Abfuhr: Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sieht in den Tarifverhandlungen keinen Spielraum. „Das ist derzeit für Berlin nicht leistbar“, sagte Körting. „Das haben wir den Gewerkschaften auch signalisiert.“ Mehr Engel wird es in den nächsten Tagen vor dem Roten Rathaus aber nicht geben – zumindest keine streikenden. Weitere Aktionen seien nicht geplant, sagte Ver.di-Sprecher Andreas Splanemann. „Wir wollen erst abwarten, wie der Senat reagiert. TAZ FOTOS: ROLF ZÖLLNER