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EG einigt sich auf Sondergipfel zu Deutschland

■ Beschleunigte westeuropäische Integration soll deutschen Alleingang verhindern

Berlin (taz/afp/ap) - Hektische Betriebsamkeit in den verschiedenen Institutionen der Europäischen Gemeinschaft hat die rasante deutsch-deutsche Annäherung ausgelöst. Die Ankündigung eines Sondergipfels Anfang April in Dublin, die Einrichtung von Arbeitsgruppen in Straßburg und Brüssel sowie die nachdrückliche Forderung nach einer beschleunigten Europäischen Währungsunion waren gestern deutliche Zeichen dafür, daß die Verbündeten der Bundesrepublik befürchten, die westeuropäische Integration könne mit der deutschen nicht Schritt halten.

Mit heftiger Kritik war die Bundesregierung bereits in den vergangenen Tagen konfrontiert: Europaparlament und EG -Kommission hatten beklagt, daß Kohl sein Angebot der Wirtschafts- und Währungsunion an die DDR nicht mit Brüssel abgesprochen hatte. Vehement forderten Europapolitiker aller Parteien außerdem Bonner Garantien zur polnischen Westgrenze. Kommissionspräsident Jacques Delors hatte am Dienstag den Sondergipfel der europäischen Regierungschefs angeregt, dem spontan fast alle EG-Mitgliedsländer zustimmten. Lediglich Bundeskanzler Kohl gab seine Einwilligung erst am Donnerstag in Paris, wo er auch erreichte, daß der Sondergipel erst „mit einem gewissen Abstand“ nach den Wahlen in der DDR stattfindet.

Nach Angaben von Diplomaten sollen auf dem Sondergipfel auch der Umfang der EG-Unterstützung für die marode DDR -Wirtschaft und die europäischen Auswirkungen der deutschen Währungsunion erörtert werden. Außerdem müßte geklärt werden, ob das größere Deutschland künftig mehr Stimmen in den EG-Institutionen erhalten soll.

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