: Dutroux, ein Einzeltäter?
■ Kommission schließt Untersuchung ab. 40. 000 Menschen demonstrieren in Brüssel
Brüssel (AFP) – Etwa vierzigtausend Menschen haben am Sonntag bei einem „Marsch für die Wahrheit und gegen das Gesetz des Schweigens“ in Brüssel für die rückhaltlose Aufklärung von Verbrechen demonstriert. Zu der Demonstration aufgerufen hatten die Eltern der Opfer des Kinderschänders Marc Dutroux, vermißter und ermordeter Kinder sowie Angehörige von Opfern anderer nicht aufgeklärter Verbrechen.
Am Dienstag will der parlamentarische Untersuchungsausschuß seinen Abschlußbericht zum Versagen von Polizei und Justiz in der Dutroux-Affäre vorlegen. Wie vorab bekannt wurde, kommt die Kommission zu dem Schluß, daß Dutroux ein Einzeltäter war, der von erheblicher Inkompetenz und Amateurhaftigkeit der belgischen Justiz und Polizei begünstigt wurde. Die Parlamentarier fanden demnach keine Hinweise darauf, daß der im August 1996 Verhaftete von Hintermännern in Politik oder Justiz gedeckt wurde. Dutroux soll für den Tod von vier Mädchen und die Verschleppung von zwei weiteren verantwortlich sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
