: Duane Michals: The Theatre of Real Life
Der amerikanische Starfotograf Duane Michals begründete in den 60er Jahren eine ganz neue Art von Foto-Text-Arbeiten: das einzelne Bild sollte fortan nicht mehr autonom für sich stehen, sondern verbunden durch Texte und in der Abfolge mit anderen Bildern seine wahre, umfassende Bedeutung erlangen.
Das Pixelprojekt präsentiert eine Serie, die Michals über eine kurdische Migrantenfamilie und eine deutsche Familie in Duisburg-Bruckhausen fotografiert hat. In „The Theater of Real Life“ erzählt er auf fast surreale Weise Geschichten über existenzielle Momente des Lebens. Darin spiegelt sich das Paradoxon wider, das Michals in vielen seiner Arbeiten anspricht: das Leben ist inszeniert und und doch beherrschen Zufälle, es ist alltäglich und doch immer wieder auch besonders – eben das „Theater des täglichen Lebens“.
In Michals Arbeit fließt ständig auch seine eigene Biografie ein: 1932 geboren als Sohn einer typischen „working-class“-Familie, entdeckt er mit 14 Jahren seine Leidenschaft für Kunst und Fotografie. Zwar entscheidet er sich anfangs, selbst keine Künstlerkarriere anzustreben, doch sein Interesse an surrealen Künstlern wie Magritte ließ ihn nicht wieder los. Während einer Reise in die UdSSR 1958, als er mit einer geliehenen Kamera einige Aufnahmen machte, beginnt seine Foto-Karriere.
Michals, der heute für die renommierte Foto-Agentur Magnum arbeitet, hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl unterschiedlichster Projekte verfolgt – von Coverfotos für Life, über Fotostrecken für Vogue bis hin zum Albumcover für The Police. Eine formale Fotografenausbildung machte er jedoch nie – zum Glück, wie er findet: „I was lucky, because I didn‘t learn the photography rules.“