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■ Duales Lehrsystem im Osten erst schaffenGrüne beanspruchen Meisterbrief

Berlin (taz) – Die Bündnisgrünen haben einen neuen bildungspolitischen Schwerpunkt: Die Reform der beruflichen Ausbildung. „Was bisher diskutiert wird, reicht bei weitem nicht aus“, monierte der bremische Fraktionssprecher Helmut Zachau die rein quantitativen Debatten in der Lehrstellenfrage. Grüne BildungspolitikerInnen aus den Ländern betonten dagegen, daß es um eine grundsätzliche Reform des Dualen System (Ausbildung im Betrieb plus Berufsschule) gehe. Zudem müßte die dramatische Situation auf dem Lehrstellenmarklt durch Sofortmaßnahmen gelindert werden. Die grüne „MAus“ (Mobilisierung zur Ausbildung) soll Abhilfe schaffen.

Die MAus ist ein Bündel von Maßnahmen. Dazu zählt zuvörderst eine neue geldliche Grundlage über ein Umlagefinanzierungsgesetz, das eine rot-grüne Regierung verabschieden solle. Das Gesetz, das Ausnahmetatbestände etwa für Kleinunternehmer vorsieht, könne dafür sorgen, „das duale System im Osten der Republik überhaupt erst zu schaffen“, sagte die Bundestagsabgeordnete Antje Hermenau aus Sachsen. Die Grünen plädieren außerdem dafür, die Problembereiche in der Lehrlingsausbildung anzugehen: Das seien Ausbildungsverbünde, die auch Kleinbetriebe zu Ausbildern machten, sowie das Aktivieren von MigrantInnenbetrieben zur Lehre – in Hamburg bilden derzeit von 700 Betrieben nur 102 aus. Die Grünen wollen auch, daß den Aussteiger-Lehrlingen und sozial Benachteiligten größere Aufmerksamkeit gewidmet wird. cif

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