Drogenkrieg in Mexico: Polizeichefin flieht in die USA
Die erst vor kurzem ernannte Polizeichefin Marisol Valles ist zusammen mit ihrem Sohn und Verwandten in die USA geflohen. Sie hatte Morddrohungen erhalten.
CIUDAD JUAREZ afp | Nur wenige Monate nach ihrem Amtsantritt ist die junge mexikanische Polizeichefin Marisol Valles in die USA geflohen und hat dort Asyl beantragt. Ein Verwandter sagte der Nachrichtenagentur afp am Donnerstag, die 20-jährige Mutter eines kleinen Sohnes habe Morddrohungen erhalten. Daraufhin habe sie mit zwei Verwandten das Land verlassen.
Die Studentin war im Oktober zur Polizeichefin von Praxedis Guadalupe Guerrero ernannt worden. Die 10.000-Einwohner-Stadt liegt nahe der Grenze zu den USA im Bundestaat Chihuahua, der besonders stark von der Drogengewalt betroffen ist. Im Juni 2010 wurden der Bürgermeister der Kleinstadt und sein Sohn ermordet, mehrere Polizisten wurden ebenfalls umgebracht.
In Mexiko tobt ein brutaler Kampf zwischen rivalisierenden Drogenbanden. Seit Beginn einer Regierungsoffensive gegen den Drogenhandel im Dezember 2006 starben mehr als 28.000 Menschen. Die Regierung setzt im Kampf gegen die Drogenbanden zur Unterstützung der Polizei mehr als 50.000 Soldaten ein.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin