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Drobs ist Chefsache

■ Senatorin verhandelt persönlich – bald Entscheidung

Ein neues Kapitel in der unendlichen Geschichte über den Auszug der Drogenberatungsstelle aus der Bauernstraße: Jetzt hat die Sozialsenatorin Irmgard Gaertner das Schicksal der niedrigschwelligen Drogenberatung zu Chefsache erklärt. Das sagte gestern ein Sprecher des Sozialressorts. Die Senatorin selbst habe sich gestern in die Verhandlungen um das Gebäude an der Brake 18 eingeschaltet. Wo früher eine Abteilung der Senatskommission für das Personalwesen residierte, könnte die Drobs einziehen, so die Überlegung. Das Gebäude gehört zwar zum allergrößten Teil der Stadt, aber eben nicht ganz. Miteigentümer sind die BesitzerInnen der Sexshops im Erdgeschoß, und die stellen sich quer, daran konnte auch die Senatorin nichts ändern.

Noch am Dienstag hatte eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe zum Thema Drobs getagt, zur nächsten Sitzung Mitte September sollen alle infrage kommenden Gebäude soweit geprüft sein, daß entschieden werden kann. Dabei ist nach realistischer Einschätzung nur noch eine Variante im Rennen, und das ist ein Ringtausch zwischen verschiedenen Behörden, nach dem am Ende die Drobs aus der Bauernstraße in der Drogenberatungsstelle in der Ölmühlenstraße landen wird. Im Gegensatz zum Drobs-Programm für verelendete Junkies gibt es in der Ölmühlenstraße zur Zeit die für die Nachbarschaft wesentlich unproblematischere Therapieberatung. Die soll ins Waller Volkshaus umziehen, von da zieht eine Abteilung in die Bauernstraße. Bis zum nächsten Monat sollen die genauen Kosten des Unternehmens ermittelt werden.

Vom Tisch sind dagegen der Pavillion in den Wallanlagen gegenüber der AOK und das Versorgungsamt in der Faulenstraße.

Entschieden werden soll im September; wann es zum Umzug der Drobs kommt, das ist noch nicht abzusehen. Versprochen war der Sommer – 1994. J.G.

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