Dritter Tabellenplatz für Leverkusen: Bremen rutscht ab

Leverkusen luchst Bremen den dritten Tabellenplatz ab: Werder verlor zu Hause 0:1 gegen Wolfsburg, Leverkusen bleibt mit einem 4:1-Erfolg gegen Nürnberg auf Erfolgskurs.

Am Boden zerstört wie die gesamte Mannschaft: Bremer Hugo Almeida.

LEVERKUSEN/HAMBURG dpa/taz Bayer Leverkusen bleibt auf Champions-League-Kurs: Die Mannschaft besiegte den abstiegsbedrohten FC Nürnberg am Sonntag mit einem deutlichen 4:1. Werder Bremen hingegen verlor im eigenen Stadion 0:1 gegen den VfL Wolfsburg - und musste so den dritten Tabellenplatz an die Leverkusener abgeben. Nürnberg, mittlerweile seit acht Bundesligapartien erfolglos, stecken als Vorletzter weiter im Tabellenkeller fest. Damit hat Wolfsburg Bremens Hoffnungen auf den Meistertitel wohl endgültig zunichte gemacht. Drei Tage nach dem bitteren Aus im UEFA-Pokal rutschten die Bremer mit dem verlorenen Nordderby ausserdem auch noch von einem Champions League-Rang. Nach Zuspiel seines Landsmanns Marcelinho erzielte der Brasilianer Torjäger Grafite (50.) im Weser-Stadion den Siegtreffer für die "Wölfe". Damit ist Wolfsburg mit 16 Punkten nun das beste Team der Bundesliga-Rückrunde.

Werder-Torwart Tim Wiese konnte eine Woche nach der 3:6-Klatsche gegen die Glasgow Rangers schon früh im Spiel etwas für sein Selbstvertrauen tun. Nach einem Pass von Marcelinho tauchte VfL-Torjäger Grafite (8.) allein vor Wiese auf, der glänzend parierte. Danach überließen die Wolfsburger den Hausherren das Geschehen - doch ohne den rot-gesperrten Regisseur Diego und den verletzten Nationalspieler Tim Borowski herrschte ein Kreativ-Vakuum im Bremer Mittelfeld, das der überforderte Diego-Ersatz Mesut Özil nicht ausfüllen konnte. Zu allem Überfluss musste Antreiber Daniel Jensen nach 40 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden.

So kam die ersatzgeschwächte Werder-Elf, die auch auf Rotsünder Per Mertesacker verzichten musste, im ersten Abschnitt nur zu zwei Chancen: Jensen scheiterte in der 13.Minute mit einem Schlenzer am Wolfsburger Verteidiger Alexander Madlung und Markus Rosenberg verpasste nach Zuspiel von Patrick Owomoyela das Tor nur knapp.

Die Gäste aus Niedersachsen waren von Trainer Felix Magath glänzend eingestellt, standen in der Abwehr kompakt und verlegten sich zunächst aufs Kontern. Eine Taktik, die Linksverteidiger Marcel Schäfer in der 44.Minute nutzte, um aus 30 Metern Distanz einen Schuss auf das Bremer Tor abzufeuern. Während Wiese hier noch parieren konnte, war er wenige Minuten später machtlos, als Grafite nach einem Traumkonter überlegt abschloss und den VfL mit seinem neunten Saisontor in Führung brachte.

Wer nun wütende Werder-Angriffe erwartete, wurde enttäuscht. Zwar hatten Markus Rosenberg (54.) und einen Özil (78.) zwei gute Chancen - beide wurden aber von VfL-Keeper Diego Benaglio entschärft. Auf der Gegenseite zwang der starke Marcelinho (66.) Bremens guten Keeper Wiese zu einer Glanztat.

Bei Torreigen in Leverkusen trafen in der heimischen BayArena Karim Haggui (6. Minute), Nürnbergs Verteidiger Glauber (56./Eigentor), der griechische Nationalspieler Theofanis Gekas (59.) und der frühere "Club"-Stürmer Stefan Kießling (82.). Dem Nürnberger Zvjezdan Misimovic (12.) war bei strömendem Regen das zwischenzeitliche 1:1 geglückt.

Weiterhin ohne Kapitän Tomas Galasek, dafür aber wieder mit Angreifer Jan Koller starteten die Nürnberger mit zu viel Respekt in die Partie. Bereits nach drei Minuten verpasste Gekas die Chance, Leverkusen per Kopfball in Führung zu bringen, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Nürnbergs Torwart Daniel Klewer. Wenig später machte Klever beim Gegentreffer keine allzu glückliche Figur: Nach einem Kopfball von Simon Rolfes konnte der Keeper den regennassen Ball nicht unter Kontrolle bringen, Haggui staubte aus kurzer Distanz zum Führungstreffer ab.

Ein Weckruf für die Gäste: In der ersten Hälfte noch wehrten die Nürnberger Angriffe des Gegners ab und ließen kaum Torchancen zu. Nach dem Wechsel änderte sich das Bild schlagartig. Leverkusens Trainer Michael Skibbe brachte den Chilenen Arturo Vidal für Nationalspieler Bernd Schneider, der enttäuschend spielte. Plötzlich bekam das Leverkusener Spiel neuen Schwung, die Nürnberger konnten sich kaum noch befreien. Das Eigentor des von Gekas bedrängten Glauber, der Grieche selber sowie der zuvor zweimal in aussichtsreicher Position gescheiterte Kießling machten den verdienten Sieg perfekt.

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