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Dritte Welt vergiftet sich an Erster Welt

■ Jahresbericht der UNO–Umweltorganisation hebt Umweltverschmutzung in Entwicklungsländern hervor

Nairobi (afp) - 4,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben jährlich in der Dritten Welt an Durchfallkrankheiten. Als Ursache nannte die UNO–Umweltorganisation (UNEP) in einem in Nairobi veröffentlichten Bericht die Umweltverschmutzung, eine unzureichende sanitäre Versorgung und eine schlechte Landbewässerung. Diese Faktoren sind ferner für den Tod von zwei Millionen der 100 Millionen Menschen verantwortlich, die jährlich an Malaria erkranken. Rund eine Mio. Menschen vergiften sich jährlich in der Welt mit Düngemitteln und Pestiziden. In 5.000 bis 20.000 Fällen führt die Vergiftung nach Schätzungen der UNEP zum Tod. In den 80er Jahren hat sich der Verbrauch von Düngemitteln um zehn Prozent erhöht. UNEP krisitierte ferner den Mißbrauch und die unsachgemäße Handhabung dieser Mittel. Bei einigen Parasiten könne sich eine Resistenz gegen bestimmte Produkte bilden. Ein schlechter Umgang mit den Energiequellen Kohle, Öl und Brennholz hat laut dem Bericht bei zehn Millionen Landbewohnern Nepals und Indiens zu Herz– oder Lungenkrankheiten geführt. Ausgelöst würden die Leiden durch Ansammlungen von giftigen Gasen oder Rauchschwaden. Die UNO–Organisation wies ferner auf die Luftverschmutzung hin, die in den Industrieländern durch das Blei im Benzin hervorgerufen wird. Die Jahresproduktion der chemischen Industrie ist seit 1950 von sieben Millionen auf derzeit 250 Millionen Tonnen gestiegen. In diesem Zusammenhang erinnerte die Organisation an die Giftkatastrophen in Seveso (Italien) 1976 und in Bophal (Indien) 1984.

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