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Drei Fragen an eine unserer taz.lab Pat*innenDrei Antworten

Foto: Wolfgang Borrs

taz: Frau Kahane, die taz reist gerade durchs Land, um Deutschland den Puls zu fühlen und für die offene Gesellschaft zu kämpfen. Denken Sie, dass es überhaupt nötig ist zu kämpfen?

Annetta Kahane: Unbedingt! Die Gesellschaft in Deutschland ist zwar sehr offen und divers. Gleichzeitig gibt es aber auch große Defizite. Die Gesellschaft ist vor allem im Selbstverständnis bedroht.

Und wovon wird sie bedroht?

Durch die ständige Rebellion gegen unsere Offenheit, nach dem Motto: Alles hat keinen Sinn. Das sorgt für eine Art Verschwörungsideologie, welche den Rechtspopulismus fördert.

Was bedeutet „meinland“ für Sie?

Von dem Begriff „meinland“ habe ich mich schon immer distanziert. Ich kann einfach nicht verstehen, wie Leute darauf kommen, dass ein Land ihnen gehört. Es gibt Gefühle von Heimat – manchmal sind es Landschaften, aber Freunde oder die Familie sind es immer für mich.

Interview Malaika Rivuzumwami

Annetta Kahane, Jahrgang 1954, ist Vorsitzende der ­Amadeu Antonio Stiftung, Publizistin und eine der taz.lab-PatInnen.

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