UNVERBREMT: TERESA HAVLICEK ÜBER MÜLL IN BREMEN : Dreck weg ohne Flurschaden
Bremen steckt im Müll. Bis zum Anschlag. Badeseen, Parks, der Osterdeich, alles vermüllt.
Säckeweise Müll hat eine Bürgerinitiative jüngst am Werdersee gesammelt und vor dem Rathaus ausgekippt. „Bremen steht im Dreck und der Senat schaut weg“, wurde gerufen, „Schluss mit Müll- und Alkoholexzessen“ im öffentlichen Grün gefordert. Auch die Landesjägerschaft ruft der Müll auf den Plan: Glas, Metall und Plastik in Wald und Flur bedrohe nicht nur Barfuß-Gänger, auch die örtliche Fauna.
Doch Rettung naht. Bremen vom Müll befreien will nun die FDP. Die fordert mehr Präsenz von Stadtreinigung und Ordnungsamt, stellt eine Anfrage beim Senat, warnt vor einem „Teufelskreis“: Dem Phänomen, dass Menschen an bereits dreckigen Orten selbst mehr Müll liegen lassen würden – Bremen also noch tiefer im Müll zu versinken drohe.
Ein politischer Vorstoß, der absolut unterstützenswert ist: Beherzt, bürgernah und – nach all den Forderungen nach mehr Sanktionen für Hartz-IV-EmpfängerInnen – vor allem völlig unbedenklich: Sozialpolitischen Flurschaden können die Hardliner mit ihrer Müll-Offensive kaum anrichten. Aus dem Dreck ziehen lassen kann man sich also ruhig mal von der FDP.