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Dortmund leidet für HannoverNeonazis greifen DGB-Maidemo an

Nach dem Verbot des Aufmarschs in Hannover weichen die "Autonomen Nationalisten" auf Dortmund aus. Dort attackieren sie eine Kundgebung des DGB.

In Dortmund schafften es die Nazis, eine DGB-Kundgebung zu stören - zur Überraschung der Polizisten. Bild: reuters

BERLIN taz | Noch am Vorabend des 1. Mai hatte Eberhard Weber, Regionschef des Deutschen Gewerkschaftsbundes von Dortmund, die dortige Polizeiführung über seine Erkenntnisse informiert. Auf den einschlägigen Internetseiten der Neonazis sei zu lesen gewesen, dass nach dem endgültigen Aufmarschverbots in Hannover die Neonazis auf andere Städte ausweichen könnten.

Dortmund könnte betroffen sein, befürchtete Weber. So kam es dann auch. Während in Hannover 20.000 Menschen den juristischen Erfolg feierten, griffen 300 gewaltbereite Rechtsextremisten aus dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" mit Steinen und Stangen die 1. Mai-Kundgebung des DGB in Dortmund an. Mindestens ein Dutzend Verletzte gab es. "Wir wurden völlig überrascht", berichtet Weber.

Führende Mitglieder der rechtsextremen "Celler Kameradschaft 73" und ehemalige NPD-Funktionäre hatten zu einem Aufmarsch in Hannover geblasen. Doch die Stadt Hannover hatte den Aufmarsch im Vorfeld verboten mit der Begründung, durch die Demonstration seien erhebliche Gefahren für die öffentliche Sicherheit zu befürchten. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gab der Stadt am Donnerstag in einem Eilverfahren Recht.

Noch am gleichen Abend riefen die Neonazis übers Internet dazu auf, Ausweichorte anzusteuern. Rund 100 Neonazis störten nach Polizeiangaben am Freitag die Maikundgebung der Gewerkschaften in Rotenburg/Wümme. In Friedland bei Göttingen kam es zu einem spontanen Aufmarsch der Rechtsextremisten, bei der es der Polizei gelang, 35 Neonazis festzunehmen.

Unabhängig von dem gescheiterten Aufmarsch in Hannover demonstrierten zudem rund 1.000 Neonazis in Ulm, wo es nach Auseinandersetzungen zwischen Polizei und linken Gegendemonstranten ebenfalls zu Verletzten kam. Und auch in Mainz marschierten am 1. Mai die Rechtsextremisten.

Doch nirgends war die Polizei so überrascht wie in Dortmund. Die Einsatzleitung sei davon ausgegangen, dass die Rechtsextremisten auf den Weg nach Siegen waren, rechtfertigte sich ein Polizeisprecher am Samstag. Die Dortmunder Polizei habe sich in der Tat auf den Weg dahin befunden, berichtet auch DGB-Regionalchef Weber. Erst als Hundertschaften aus anderen Städten gerufen wurden, gelang es, die Neonazis in der Dortmunder Innenstadt festzunehmen. Gegen 280 von ihnen wird nun des Verdachts auf Landfriedensbruch ermittelt.

Die "Autonomen Nationalisten" gelten als besonders gewaltbereit. Sie kopieren nicht nur die spontanen Aktionsformen der linken Autonomen, sondern treten mit Kapuzzenpullovern und Sonnenbrillen auch optisch ähnlich auf. In Dortmund gibt es besonders viele von ihnen.

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66 Kommentare

 / 
  • DA
    Dortmunder Antifaschist

    Komisch, dass viele pro-Nazis Kommentare von arabisch klingenden Namen verfasst wurden. Graue Wölfe oder erbärmliche Nazifakes, die versuchen die öffentliche Meinung durch Verdrehung von Tatsachen für sich zu gewinnen.

    Ich war zum Zeitpunkt der Geschehnisse zwar bei der friedlichen Blockade in Mainz, erfuhr aber durch Freunde von dem Vorfall und trat schnell den Rückweg an um an einer Spontan-Demonstration teilzunehmen, was ich dort sah, war wirklich ein Armutszeugnis für die Dortmunder Polizei:

    Kaum 2 Stunden nach dem der letzten Nazi in Gewahrsam genommen worden war, wurde unsere (genehmigte) Spontandemonstration schon vor Beginn gekesselt, nach einiger Zeit dann aber auf den Platz vor den Freitreppen geleitet, um auch die zivil gekleideten Antifaschisten anzulocken. Dort saß man dann, durfte den "Kessel" nur unter Polizei"schutz" verlassen, wenn man zB aufs Klo musste oder mit dem Zug abreisen wollte.

    Die Dortmunder Polizisten verhöhnten und filmten die Anwesenden Demonstranten, während hinter ihren Reihen die Reisebusse der Nazis, mit "Fahrgästen", ihren Parkplatz verließen, und sich Richtung Heimreise machten.

    Rechtsradikale Verbrecher lassen sie laufen, so schnell es geht, aber friedliche linke Demonstranten, die an einer angemeldeten Veranstaltung teilnehmen wollen, werden gekesselt, gefilmt, verhöhnt, und ihnen wird das "Recht" auf eine Kundgebung gewährt. Eine Kundgebung ohne Megaphon oder Lautsprecherwagen.

    Der Dortmunder Polizeipräsident gehört entlassen!

  • J
    JanChris

    @ciah

     

    Den Polizisten, die mit brennendem Benzin überschüttet worden sind, dürfte die humanitäre Gesinnung eines linken Randalierers rätselhaft bleiben. Es ist aber die Ideologie vieler Alt-68er, nach denen z.B. bei den Morden der RAF ruhig mal ein Auge zugedrückt werden durfte.

     

    Links- und Rechtsradikale eint m.E., dass sie ihre eigene Meinung absolut setzen, intolerant sind und meinen, ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen zu können gegen all die Zweitklassigen, die nicht so denken wie sie. Und wenn diese draufgehen, stärkt das ja nur die eigene Machtbasis.

     

    Ob Hitler, Stalin, Piochet oder Pol Pot ihre "Humanität" mit rechts oder links kaschierten, war den Millionen zu Tode Gefolterten wohl zu Recht egal.

     

    Und bei dem Treiben der Linksradikalen denke ich an das Wort eines verblichenen SPD-Politikers: "Rotlackierte Faschisten".

     

    Für mich zählen im Umgang miteinander Taten, nicht Worte...

  • C
    ciah

    @alles beim alten u.ä.:

    vor kurzem durfte man hier eine intelligente erwiderung auf diese ignoranten rechts-links-gleichsetzungen lesen, die ich hier gerne nochmal zitieren möchte:

     

    "[...] Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann."

     

    zum thema: ich wundere mich, dass die angeblich so zuverlässigen v-leute keine infos über die pläne der nazis weiter gegeben haben...

  • AB
    alles beim Alten

    @pop

    Homosexuelle, Heterosexuelle, Deutsche und Nichtdeutsche,... etc. ... gehen nicht auf Menschenjagd, um ihre Ziele durchzusetzen.

     

    Linksextremist_inn_en und Rechtsextremist_inn_en tun das hingegen schon.

     

    Die Übergänge zwischen der extremen Linken und der extremen Rechten sind fließend.

     

    Gleiche Ziele, gleiche Parolen, gleiche Aktionen.

     

    Der Unterschied liegt nur in der Zielgruppe, die bevorzugt und hofiert oder die diskriminiert und ausgerottet werden soll.

     

    (Ausländer - Kapitalisten - Nazis - Kommunisten - Juden - Deutsche - ....)

  • P
    Pop

    @ JanChris:

    Ihr Kommentar impliziert dass Rechte und Linke gleichermaßen verfehlte Meinunge hätten.

     

    Kritik, ja gerne!

    aber nicht eine solche einfach gestrikte Stammtischparole...

    Was kommst als nächstes?

    Lassen wir Nicht-deusche, bzw. nicht-deutsch aussehende, Homosexuelee, Behinderte sich zusammen mit Rechten auf einen Sportplatz treffen.

    Sind ja selber schuld wenn sie von den Rechten verprügelt und totgeschlagen werden....

     

    Zivilcourage ist in Deutschland dünn gesäht.

  • J
    JanChris

    Wäre es nicht von Vorteil, die Polizei ließe die Linken und Rechten nicht einfach in Ruhe ihr Sträußchen austragen auf irgend einem freien Gelände (Truppenübungsplatz?). Da ginge nichts zu Bruch, die Jungs könnten sich abreagieren und vielleicht am Ende erkennen, dass ein gemeinsames Bier trotz allem möglich ist ....

  • SB
    Simon Brunner

    Liebe taz,

    bitte recherchiert doch etwas genauer, bevor ihr den Neonazis auch noch ein Forum gebt.

    In Mainz standen 3.000 friedliche Bürgerinnen und Bürger gegen ca. 175 Neonazis am Bahnhof und blockierten deren Demonstrationsroute. Nach knapp fünf Stunden wurde per Innenministerium die Neonazi-Demo verboten und das braune Pack musste unverrichteter Dinge wieder per Sonderzug nach Hause fahren. - In Kaiserslautern haben sich am Tag darauf wohl weitaus weniger Leute den Faschos entgegengestellt, aber auch hier ging wohl die Rechnung auf und die Nazis mussten auch hier wieder unverrichteter Dinge verschwinden.

    Warum berichtet ihr eigentlich nicht über derart erfreuliche Aktionen, die zum Nachahmen ermuntern.

    Was aber tun gegen die Grauzone im Mief deutscher Wohnzimmer!?

    Simon Brunner

  • H
    Hakan Öztürk

    so schlimm kann es ja nicht gewesen sein bei der niedrigen verletztenzahl wo doch sonst jeder blaue fleck im krampf gegen rechts gezählt wird.

  • MM
    ms ms

    Wenn die Nazis linke Symbolik und Aktionsformen kopieren, fügen sie immer noch einen kräftigen Schwung Dummheit und Gewalt hinzu -- sie zeigen quasi ihre Stärken.

     

    Der (geschmacklose!) Vergleich Mainz und Dortmund von der Person vorhin zeigts bei etwas genauerer Betrachtung: In Mainz wurden die Nazis durch Sitzblockaden aufgehalten, in Dortmund wurde die friedliche DGB-Veranstaltung mit Stöcken und Steinen angegriffen. Wer da keinen Unterschied sieht, dem ist nicht zu helfen.

  • HP
    Hans Peter

    Nach einem Naziangriff, werden die die sich dagegen weheren (keine jungen schwarz angezogenen „Antifas“, sondern ein Mann der DGB-Demo) von der Polizei auf den Boden festgehalten und dann noch getreten….!

    Abgesehen davon, dass es peinlich ist das die Polizei es nicht schafft eine friedliche Kundgebung (mit Älteren GewerkschaftlerInnen und Kindern) vor 300 Nazis die mit Flaschen und Holzlatten bewaffnet durch die Dortmunder Innenstadt marodieren und dann die Kundgebung feige angreifen, zu schützen; ist es noch viel schlimmer, dass die die sich dagegen wehren von Staatbeamten auf dem Boden gerückt werden und getreten werden!!

     

    Das Video dazu auf:

    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/05/02/lokalzeit-dortmund-rechte.xml

  • N
    Nassauer

    Warum heissen Demonstrationen von Rechten immer "Aufmärsche"? Mir ist bei Bildern solcher Ereignisse bislang keine Gleichschritt o.Ä. aufgefallen...

  • S
    Sarange

    Nein, in Mainz sind sie nicht marschiert. :-)

  • PM
    Peter Merzig

    Ich glaube es ist zuviel der Ehre den gewalttätigen Hohlköpfen politische Motive zuzuordnen. Ich denke es geht weder um "rechts" oder "links", sondern um eine gewisse asoziale Grundtendenz, die jeden 1. Mai zum Krawall werden lassen. In Berlin greift die Polizei glücklicherweise nach Jahren der Kuschelpolitik endlich durch!

  • P
    pivete

    So löblich die Hinweise und Warnungen Herrn Lees vor der rechten Szene sind, muss ich hier mal eine Lanze für Mainz brechen: Keinen Fußbreit kamen die Nazis aus dem Bahnhof raus und von "Marschieren" kann keine Rede sein! Man kriegte fast schon Mitleid als sie unter Polizeischutz zum Portuguisen auf's Klo mussten...

    "Ihr habt die Haare schön" sangen wir Gegendemonstranten allerdings nur für die Polizisten, die dank dieser Anerkennung dann auch die Helme wieder ablegten und selber grinsen mussten.

  • PB
    Pater Braun

    Die taz hätte gerne von diesen ihr zugänglichen Zeilen Gebrauch machen dürfen:

     

    Als jemand, der am 1. Mai die Ereignisse am Platz der Alten Synagoge miterlebt hat, bin ich einigermaßen erstaunt über die Darstellung oder besser Interpretation durch die Polizei. Ich war gegen 10.45 Uhr vor Ort, als 10 Minuten später, nachdem ein größerer Knallkörper gezündet worden war, Hunderte von schwarz gekleideten, meist jungen Leuten, von denen einige vermummt waren, in den Stadtgarten stürmten. Richtig begreifen konnte ich auf die Schnelle nicht, was da abging. Zumal mir vorher erzählt worden war, dass die Polizei dafür gesorgt habe, dass am Hauptbahnhof versammelte Neonazis Dortmund mit einem Zug verlassen würden. Das war offensichtlich nicht so. Die Neonazis schmissen nicht nur Flaschen und anderes, sondern wollten die zur Demonstration versammelten Menschen angreifen und rannten mit Geschrei vom Stadtgarten auf die Straße. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass die Kurden, die sich am Ende des Demonstrationszuges einreihen wollten, sich nicht wehrlos verprügeln lassen würden. Als diese ihre Fahnen umdrehten und damit ihrerseits Richtung Neonazis liefen, nahmen diese die Beine in die Hand und rannten Richtung U-Bahnhof davon.

     

    Wenn die Polizei den Eindruck erwecken möchte, dass sie die Neonazis von weiteren Gewalttätigkeiten abgehalten und abgedrängt hat, ist dieser nach meiner Wahrnehmung falsch.

     

    Bleibt die Frage, warum die Polizei nicht die Abfahrt der Neonazis abgewartet hat, die sie nach ihren Angaben in einen Zug verfrachtet hatte, so dass diese sich unbehelligt Richtung Stadtgarten aufmachen konnten.

     

    Insgesamt ist die Feststellung sicher nicht unberechtigt, dass auch angesichts der Schäden, die an Personal und Material der Polizei entstanden sind, diese sich am 1. Mai nicht durch strategisch und taktisch kluges Handeln ausgezeichnet hat. Durch einen Spin-Doctor in der Pressestelle der Dortmunder Polizei die Tatsachen verdrehen zu lassen, war ein ungeeigneter Versuch, bedauerliches Versagen zu vertuschen.

  • L
    Lars

    Nur nochmal am Rande:

    Mit Autonomie oder Autonomen haben diese Schlägertrupps in feinster SA-Manier absolut nichts gemein!

  • M
    meckerziege

    In Mainz wurde nur am Bahnhof gestanden und dumm auf die Sitzblockaden geschaut.

  • JP
    Jürgen Purschke

    Das dürfte doch keine Überraschung sein, die Rechtsextremisten übernehmen die sehr effektive Strategie der Linksextremisten und setzen auf den Überraschungsmoment, sie greifen wann und wo sie wollen, was die Linken können, machen nun die Rechten auch, das blinde linke Auge der deutschen Gesellschaft wird ihr jetzt zum Verhängnis.

    Entweder muss man mit rechten Aufmärschen leben, oder die rechte Gewalt wird sich woanders kanalisieren. Der Polizei kann ich nur empfehlen: d e e s k a l i e r e n um jeden Preis deeskalieren, nicht, dass die linken oder rechten Glatzen noch böse auf den Rechtsstaat werden. Leben in Deutschland, leben in Absurdistan.

  • O
    Ogdan Ücgür

    Erschreckend, wie sich die Extremisten vom linken (vor allem) und rechten Rand gewaltätige Straßenschlachten liefern. Zuerst wird eine genehmigte rechte Demo in Mainz von Linken gestürmt und verhindert, jetzt wird genauso eine DGB Maidemo von ein paar rechten Chaoten gestört. Was ist nur aus unserem Demonstrationsrecht geworden!

  • A
    afa

    "Doch nirgends war die Polizei so überrascht wie in Dortmund." - eher auf dem rechten Auge blind, wie es seit Weimar ungebrochen der Fall ist.

    Man vergleiche das Verhalten der Polizei auf dem

    1. Mai in Wuppertal.

    http://www.de.indymedia.org/2009/05/249178.shtml

  • M
    max

    jaja, jetzt reden alle wieder darüber wie unberechenbar die Neonazis, speziell die Autonomen Nationalisten (ANs) sind...

    wer ´s glaubt wird selig. Der größte Schwachsinn ist auch noch, dass Polizei und Politik ernsthaft behaupten ein Angriff dieser Art auf eine Demo wäre erstmalig. Falsch, allein im letzten Jahr gab es mindestens einen feigen Angriff von ANs und anderen Neonazis in Aachen (September 2008) . Auch dort redete sich die Polizei wieder herraus. Damals gab es zahlreiche Verletzte Demonstranten, die Nazis kamen davon.

     

    Wer einmal mit Menschen geredet hat die sich seit längerem in Antifaschistischen Gruppen engagieren, besonders in Nazihochburgen wie Dortmund-Dorstfeld wird nicht überrascht sein. Rechtsextrem motivierte Gewalttaten sind alltäglich, selbst in dieser Größenordnung nicht absolut selten.

     

    Wenn die Poltik nicht aufhört Antifaschisisches Engagement zu kriminalisieren, es jegliches Gerede vom Kampf gegen Rechts nichts als Verlogenheit!!!

     

    Auch die DGB täte gut daran mit der Spalterei und der Abgrenzung zu Antifas aufzuhören und Seite an Seite gegen Neonazis zu kämpfen.

  • RD
    Richard Detzer

    Das wird auch Zeit. Das tut nicht gut, wenn Neonazis jedesmal wie Hunde behandelt werden, auf die mit Brachialhetze aus dem demokratischen Bunker und Polizeigewalt geschossen werden darf. Man muß auch einmal sehen, Links ist nicht mehr allein beim Hetzen und Verurteilen. Genial aussagekräftig der Satz "Sie kopieren nicht nur...". Freude kommt auf, wenn Bewegung gerät in die Republik. Über das Angebot auf den jeweiligen Seiten können wir alsbald mal reden.

  • DA
    Dortmunder Antifaschist

    Komisch, dass viele pro-Nazis Kommentare von arabisch klingenden Namen verfasst wurden. Graue Wölfe oder erbärmliche Nazifakes, die versuchen die öffentliche Meinung durch Verdrehung von Tatsachen für sich zu gewinnen.

    Ich war zum Zeitpunkt der Geschehnisse zwar bei der friedlichen Blockade in Mainz, erfuhr aber durch Freunde von dem Vorfall und trat schnell den Rückweg an um an einer Spontan-Demonstration teilzunehmen, was ich dort sah, war wirklich ein Armutszeugnis für die Dortmunder Polizei:

    Kaum 2 Stunden nach dem der letzten Nazi in Gewahrsam genommen worden war, wurde unsere (genehmigte) Spontandemonstration schon vor Beginn gekesselt, nach einiger Zeit dann aber auf den Platz vor den Freitreppen geleitet, um auch die zivil gekleideten Antifaschisten anzulocken. Dort saß man dann, durfte den "Kessel" nur unter Polizei"schutz" verlassen, wenn man zB aufs Klo musste oder mit dem Zug abreisen wollte.

    Die Dortmunder Polizisten verhöhnten und filmten die Anwesenden Demonstranten, während hinter ihren Reihen die Reisebusse der Nazis, mit "Fahrgästen", ihren Parkplatz verließen, und sich Richtung Heimreise machten.

    Rechtsradikale Verbrecher lassen sie laufen, so schnell es geht, aber friedliche linke Demonstranten, die an einer angemeldeten Veranstaltung teilnehmen wollen, werden gekesselt, gefilmt, verhöhnt, und ihnen wird das "Recht" auf eine Kundgebung gewährt. Eine Kundgebung ohne Megaphon oder Lautsprecherwagen.

    Der Dortmunder Polizeipräsident gehört entlassen!

  • J
    JanChris

    @ciah

     

    Den Polizisten, die mit brennendem Benzin überschüttet worden sind, dürfte die humanitäre Gesinnung eines linken Randalierers rätselhaft bleiben. Es ist aber die Ideologie vieler Alt-68er, nach denen z.B. bei den Morden der RAF ruhig mal ein Auge zugedrückt werden durfte.

     

    Links- und Rechtsradikale eint m.E., dass sie ihre eigene Meinung absolut setzen, intolerant sind und meinen, ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen zu können gegen all die Zweitklassigen, die nicht so denken wie sie. Und wenn diese draufgehen, stärkt das ja nur die eigene Machtbasis.

     

    Ob Hitler, Stalin, Piochet oder Pol Pot ihre "Humanität" mit rechts oder links kaschierten, war den Millionen zu Tode Gefolterten wohl zu Recht egal.

     

    Und bei dem Treiben der Linksradikalen denke ich an das Wort eines verblichenen SPD-Politikers: "Rotlackierte Faschisten".

     

    Für mich zählen im Umgang miteinander Taten, nicht Worte...

  • C
    ciah

    @alles beim alten u.ä.:

    vor kurzem durfte man hier eine intelligente erwiderung auf diese ignoranten rechts-links-gleichsetzungen lesen, die ich hier gerne nochmal zitieren möchte:

     

    "[...] Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann."

     

    zum thema: ich wundere mich, dass die angeblich so zuverlässigen v-leute keine infos über die pläne der nazis weiter gegeben haben...

  • AB
    alles beim Alten

    @pop

    Homosexuelle, Heterosexuelle, Deutsche und Nichtdeutsche,... etc. ... gehen nicht auf Menschenjagd, um ihre Ziele durchzusetzen.

     

    Linksextremist_inn_en und Rechtsextremist_inn_en tun das hingegen schon.

     

    Die Übergänge zwischen der extremen Linken und der extremen Rechten sind fließend.

     

    Gleiche Ziele, gleiche Parolen, gleiche Aktionen.

     

    Der Unterschied liegt nur in der Zielgruppe, die bevorzugt und hofiert oder die diskriminiert und ausgerottet werden soll.

     

    (Ausländer - Kapitalisten - Nazis - Kommunisten - Juden - Deutsche - ....)

  • P
    Pop

    @ JanChris:

    Ihr Kommentar impliziert dass Rechte und Linke gleichermaßen verfehlte Meinunge hätten.

     

    Kritik, ja gerne!

    aber nicht eine solche einfach gestrikte Stammtischparole...

    Was kommst als nächstes?

    Lassen wir Nicht-deusche, bzw. nicht-deutsch aussehende, Homosexuelee, Behinderte sich zusammen mit Rechten auf einen Sportplatz treffen.

    Sind ja selber schuld wenn sie von den Rechten verprügelt und totgeschlagen werden....

     

    Zivilcourage ist in Deutschland dünn gesäht.

  • J
    JanChris

    Wäre es nicht von Vorteil, die Polizei ließe die Linken und Rechten nicht einfach in Ruhe ihr Sträußchen austragen auf irgend einem freien Gelände (Truppenübungsplatz?). Da ginge nichts zu Bruch, die Jungs könnten sich abreagieren und vielleicht am Ende erkennen, dass ein gemeinsames Bier trotz allem möglich ist ....

  • SB
    Simon Brunner

    Liebe taz,

    bitte recherchiert doch etwas genauer, bevor ihr den Neonazis auch noch ein Forum gebt.

    In Mainz standen 3.000 friedliche Bürgerinnen und Bürger gegen ca. 175 Neonazis am Bahnhof und blockierten deren Demonstrationsroute. Nach knapp fünf Stunden wurde per Innenministerium die Neonazi-Demo verboten und das braune Pack musste unverrichteter Dinge wieder per Sonderzug nach Hause fahren. - In Kaiserslautern haben sich am Tag darauf wohl weitaus weniger Leute den Faschos entgegengestellt, aber auch hier ging wohl die Rechnung auf und die Nazis mussten auch hier wieder unverrichteter Dinge verschwinden.

    Warum berichtet ihr eigentlich nicht über derart erfreuliche Aktionen, die zum Nachahmen ermuntern.

    Was aber tun gegen die Grauzone im Mief deutscher Wohnzimmer!?

    Simon Brunner

  • H
    Hakan Öztürk

    so schlimm kann es ja nicht gewesen sein bei der niedrigen verletztenzahl wo doch sonst jeder blaue fleck im krampf gegen rechts gezählt wird.

  • MM
    ms ms

    Wenn die Nazis linke Symbolik und Aktionsformen kopieren, fügen sie immer noch einen kräftigen Schwung Dummheit und Gewalt hinzu -- sie zeigen quasi ihre Stärken.

     

    Der (geschmacklose!) Vergleich Mainz und Dortmund von der Person vorhin zeigts bei etwas genauerer Betrachtung: In Mainz wurden die Nazis durch Sitzblockaden aufgehalten, in Dortmund wurde die friedliche DGB-Veranstaltung mit Stöcken und Steinen angegriffen. Wer da keinen Unterschied sieht, dem ist nicht zu helfen.

  • HP
    Hans Peter

    Nach einem Naziangriff, werden die die sich dagegen weheren (keine jungen schwarz angezogenen „Antifas“, sondern ein Mann der DGB-Demo) von der Polizei auf den Boden festgehalten und dann noch getreten….!

    Abgesehen davon, dass es peinlich ist das die Polizei es nicht schafft eine friedliche Kundgebung (mit Älteren GewerkschaftlerInnen und Kindern) vor 300 Nazis die mit Flaschen und Holzlatten bewaffnet durch die Dortmunder Innenstadt marodieren und dann die Kundgebung feige angreifen, zu schützen; ist es noch viel schlimmer, dass die die sich dagegen wehren von Staatbeamten auf dem Boden gerückt werden und getreten werden!!

     

    Das Video dazu auf:

    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/05/02/lokalzeit-dortmund-rechte.xml

  • N
    Nassauer

    Warum heissen Demonstrationen von Rechten immer "Aufmärsche"? Mir ist bei Bildern solcher Ereignisse bislang keine Gleichschritt o.Ä. aufgefallen...

  • S
    Sarange

    Nein, in Mainz sind sie nicht marschiert. :-)

  • PM
    Peter Merzig

    Ich glaube es ist zuviel der Ehre den gewalttätigen Hohlköpfen politische Motive zuzuordnen. Ich denke es geht weder um "rechts" oder "links", sondern um eine gewisse asoziale Grundtendenz, die jeden 1. Mai zum Krawall werden lassen. In Berlin greift die Polizei glücklicherweise nach Jahren der Kuschelpolitik endlich durch!

  • P
    pivete

    So löblich die Hinweise und Warnungen Herrn Lees vor der rechten Szene sind, muss ich hier mal eine Lanze für Mainz brechen: Keinen Fußbreit kamen die Nazis aus dem Bahnhof raus und von "Marschieren" kann keine Rede sein! Man kriegte fast schon Mitleid als sie unter Polizeischutz zum Portuguisen auf's Klo mussten...

    "Ihr habt die Haare schön" sangen wir Gegendemonstranten allerdings nur für die Polizisten, die dank dieser Anerkennung dann auch die Helme wieder ablegten und selber grinsen mussten.

  • PB
    Pater Braun

    Die taz hätte gerne von diesen ihr zugänglichen Zeilen Gebrauch machen dürfen:

     

    Als jemand, der am 1. Mai die Ereignisse am Platz der Alten Synagoge miterlebt hat, bin ich einigermaßen erstaunt über die Darstellung oder besser Interpretation durch die Polizei. Ich war gegen 10.45 Uhr vor Ort, als 10 Minuten später, nachdem ein größerer Knallkörper gezündet worden war, Hunderte von schwarz gekleideten, meist jungen Leuten, von denen einige vermummt waren, in den Stadtgarten stürmten. Richtig begreifen konnte ich auf die Schnelle nicht, was da abging. Zumal mir vorher erzählt worden war, dass die Polizei dafür gesorgt habe, dass am Hauptbahnhof versammelte Neonazis Dortmund mit einem Zug verlassen würden. Das war offensichtlich nicht so. Die Neonazis schmissen nicht nur Flaschen und anderes, sondern wollten die zur Demonstration versammelten Menschen angreifen und rannten mit Geschrei vom Stadtgarten auf die Straße. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass die Kurden, die sich am Ende des Demonstrationszuges einreihen wollten, sich nicht wehrlos verprügeln lassen würden. Als diese ihre Fahnen umdrehten und damit ihrerseits Richtung Neonazis liefen, nahmen diese die Beine in die Hand und rannten Richtung U-Bahnhof davon.

     

    Wenn die Polizei den Eindruck erwecken möchte, dass sie die Neonazis von weiteren Gewalttätigkeiten abgehalten und abgedrängt hat, ist dieser nach meiner Wahrnehmung falsch.

     

    Bleibt die Frage, warum die Polizei nicht die Abfahrt der Neonazis abgewartet hat, die sie nach ihren Angaben in einen Zug verfrachtet hatte, so dass diese sich unbehelligt Richtung Stadtgarten aufmachen konnten.

     

    Insgesamt ist die Feststellung sicher nicht unberechtigt, dass auch angesichts der Schäden, die an Personal und Material der Polizei entstanden sind, diese sich am 1. Mai nicht durch strategisch und taktisch kluges Handeln ausgezeichnet hat. Durch einen Spin-Doctor in der Pressestelle der Dortmunder Polizei die Tatsachen verdrehen zu lassen, war ein ungeeigneter Versuch, bedauerliches Versagen zu vertuschen.

  • L
    Lars

    Nur nochmal am Rande:

    Mit Autonomie oder Autonomen haben diese Schlägertrupps in feinster SA-Manier absolut nichts gemein!

  • M
    meckerziege

    In Mainz wurde nur am Bahnhof gestanden und dumm auf die Sitzblockaden geschaut.

  • JP
    Jürgen Purschke

    Das dürfte doch keine Überraschung sein, die Rechtsextremisten übernehmen die sehr effektive Strategie der Linksextremisten und setzen auf den Überraschungsmoment, sie greifen wann und wo sie wollen, was die Linken können, machen nun die Rechten auch, das blinde linke Auge der deutschen Gesellschaft wird ihr jetzt zum Verhängnis.

    Entweder muss man mit rechten Aufmärschen leben, oder die rechte Gewalt wird sich woanders kanalisieren. Der Polizei kann ich nur empfehlen: d e e s k a l i e r e n um jeden Preis deeskalieren, nicht, dass die linken oder rechten Glatzen noch böse auf den Rechtsstaat werden. Leben in Deutschland, leben in Absurdistan.

  • O
    Ogdan Ücgür

    Erschreckend, wie sich die Extremisten vom linken (vor allem) und rechten Rand gewaltätige Straßenschlachten liefern. Zuerst wird eine genehmigte rechte Demo in Mainz von Linken gestürmt und verhindert, jetzt wird genauso eine DGB Maidemo von ein paar rechten Chaoten gestört. Was ist nur aus unserem Demonstrationsrecht geworden!

  • A
    afa

    "Doch nirgends war die Polizei so überrascht wie in Dortmund." - eher auf dem rechten Auge blind, wie es seit Weimar ungebrochen der Fall ist.

    Man vergleiche das Verhalten der Polizei auf dem

    1. Mai in Wuppertal.

    http://www.de.indymedia.org/2009/05/249178.shtml

  • M
    max

    jaja, jetzt reden alle wieder darüber wie unberechenbar die Neonazis, speziell die Autonomen Nationalisten (ANs) sind...

    wer ´s glaubt wird selig. Der größte Schwachsinn ist auch noch, dass Polizei und Politik ernsthaft behaupten ein Angriff dieser Art auf eine Demo wäre erstmalig. Falsch, allein im letzten Jahr gab es mindestens einen feigen Angriff von ANs und anderen Neonazis in Aachen (September 2008) . Auch dort redete sich die Polizei wieder herraus. Damals gab es zahlreiche Verletzte Demonstranten, die Nazis kamen davon.

     

    Wer einmal mit Menschen geredet hat die sich seit längerem in Antifaschistischen Gruppen engagieren, besonders in Nazihochburgen wie Dortmund-Dorstfeld wird nicht überrascht sein. Rechtsextrem motivierte Gewalttaten sind alltäglich, selbst in dieser Größenordnung nicht absolut selten.

     

    Wenn die Poltik nicht aufhört Antifaschisisches Engagement zu kriminalisieren, es jegliches Gerede vom Kampf gegen Rechts nichts als Verlogenheit!!!

     

    Auch die DGB täte gut daran mit der Spalterei und der Abgrenzung zu Antifas aufzuhören und Seite an Seite gegen Neonazis zu kämpfen.

  • RD
    Richard Detzer

    Das wird auch Zeit. Das tut nicht gut, wenn Neonazis jedesmal wie Hunde behandelt werden, auf die mit Brachialhetze aus dem demokratischen Bunker und Polizeigewalt geschossen werden darf. Man muß auch einmal sehen, Links ist nicht mehr allein beim Hetzen und Verurteilen. Genial aussagekräftig der Satz "Sie kopieren nicht nur...". Freude kommt auf, wenn Bewegung gerät in die Republik. Über das Angebot auf den jeweiligen Seiten können wir alsbald mal reden.

  • DA
    Dortmunder Antifaschist

    Komisch, dass viele pro-Nazis Kommentare von arabisch klingenden Namen verfasst wurden. Graue Wölfe oder erbärmliche Nazifakes, die versuchen die öffentliche Meinung durch Verdrehung von Tatsachen für sich zu gewinnen.

    Ich war zum Zeitpunkt der Geschehnisse zwar bei der friedlichen Blockade in Mainz, erfuhr aber durch Freunde von dem Vorfall und trat schnell den Rückweg an um an einer Spontan-Demonstration teilzunehmen, was ich dort sah, war wirklich ein Armutszeugnis für die Dortmunder Polizei:

    Kaum 2 Stunden nach dem der letzten Nazi in Gewahrsam genommen worden war, wurde unsere (genehmigte) Spontandemonstration schon vor Beginn gekesselt, nach einiger Zeit dann aber auf den Platz vor den Freitreppen geleitet, um auch die zivil gekleideten Antifaschisten anzulocken. Dort saß man dann, durfte den "Kessel" nur unter Polizei"schutz" verlassen, wenn man zB aufs Klo musste oder mit dem Zug abreisen wollte.

    Die Dortmunder Polizisten verhöhnten und filmten die Anwesenden Demonstranten, während hinter ihren Reihen die Reisebusse der Nazis, mit "Fahrgästen", ihren Parkplatz verließen, und sich Richtung Heimreise machten.

    Rechtsradikale Verbrecher lassen sie laufen, so schnell es geht, aber friedliche linke Demonstranten, die an einer angemeldeten Veranstaltung teilnehmen wollen, werden gekesselt, gefilmt, verhöhnt, und ihnen wird das "Recht" auf eine Kundgebung gewährt. Eine Kundgebung ohne Megaphon oder Lautsprecherwagen.

    Der Dortmunder Polizeipräsident gehört entlassen!

  • J
    JanChris

    @ciah

     

    Den Polizisten, die mit brennendem Benzin überschüttet worden sind, dürfte die humanitäre Gesinnung eines linken Randalierers rätselhaft bleiben. Es ist aber die Ideologie vieler Alt-68er, nach denen z.B. bei den Morden der RAF ruhig mal ein Auge zugedrückt werden durfte.

     

    Links- und Rechtsradikale eint m.E., dass sie ihre eigene Meinung absolut setzen, intolerant sind und meinen, ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen zu können gegen all die Zweitklassigen, die nicht so denken wie sie. Und wenn diese draufgehen, stärkt das ja nur die eigene Machtbasis.

     

    Ob Hitler, Stalin, Piochet oder Pol Pot ihre "Humanität" mit rechts oder links kaschierten, war den Millionen zu Tode Gefolterten wohl zu Recht egal.

     

    Und bei dem Treiben der Linksradikalen denke ich an das Wort eines verblichenen SPD-Politikers: "Rotlackierte Faschisten".

     

    Für mich zählen im Umgang miteinander Taten, nicht Worte...

  • C
    ciah

    @alles beim alten u.ä.:

    vor kurzem durfte man hier eine intelligente erwiderung auf diese ignoranten rechts-links-gleichsetzungen lesen, die ich hier gerne nochmal zitieren möchte:

     

    "[...] Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann."

     

    zum thema: ich wundere mich, dass die angeblich so zuverlässigen v-leute keine infos über die pläne der nazis weiter gegeben haben...

  • AB
    alles beim Alten

    @pop

    Homosexuelle, Heterosexuelle, Deutsche und Nichtdeutsche,... etc. ... gehen nicht auf Menschenjagd, um ihre Ziele durchzusetzen.

     

    Linksextremist_inn_en und Rechtsextremist_inn_en tun das hingegen schon.

     

    Die Übergänge zwischen der extremen Linken und der extremen Rechten sind fließend.

     

    Gleiche Ziele, gleiche Parolen, gleiche Aktionen.

     

    Der Unterschied liegt nur in der Zielgruppe, die bevorzugt und hofiert oder die diskriminiert und ausgerottet werden soll.

     

    (Ausländer - Kapitalisten - Nazis - Kommunisten - Juden - Deutsche - ....)

  • P
    Pop

    @ JanChris:

    Ihr Kommentar impliziert dass Rechte und Linke gleichermaßen verfehlte Meinunge hätten.

     

    Kritik, ja gerne!

    aber nicht eine solche einfach gestrikte Stammtischparole...

    Was kommst als nächstes?

    Lassen wir Nicht-deusche, bzw. nicht-deutsch aussehende, Homosexuelee, Behinderte sich zusammen mit Rechten auf einen Sportplatz treffen.

    Sind ja selber schuld wenn sie von den Rechten verprügelt und totgeschlagen werden....

     

    Zivilcourage ist in Deutschland dünn gesäht.

  • J
    JanChris

    Wäre es nicht von Vorteil, die Polizei ließe die Linken und Rechten nicht einfach in Ruhe ihr Sträußchen austragen auf irgend einem freien Gelände (Truppenübungsplatz?). Da ginge nichts zu Bruch, die Jungs könnten sich abreagieren und vielleicht am Ende erkennen, dass ein gemeinsames Bier trotz allem möglich ist ....

  • SB
    Simon Brunner

    Liebe taz,

    bitte recherchiert doch etwas genauer, bevor ihr den Neonazis auch noch ein Forum gebt.

    In Mainz standen 3.000 friedliche Bürgerinnen und Bürger gegen ca. 175 Neonazis am Bahnhof und blockierten deren Demonstrationsroute. Nach knapp fünf Stunden wurde per Innenministerium die Neonazi-Demo verboten und das braune Pack musste unverrichteter Dinge wieder per Sonderzug nach Hause fahren. - In Kaiserslautern haben sich am Tag darauf wohl weitaus weniger Leute den Faschos entgegengestellt, aber auch hier ging wohl die Rechnung auf und die Nazis mussten auch hier wieder unverrichteter Dinge verschwinden.

    Warum berichtet ihr eigentlich nicht über derart erfreuliche Aktionen, die zum Nachahmen ermuntern.

    Was aber tun gegen die Grauzone im Mief deutscher Wohnzimmer!?

    Simon Brunner

  • H
    Hakan Öztürk

    so schlimm kann es ja nicht gewesen sein bei der niedrigen verletztenzahl wo doch sonst jeder blaue fleck im krampf gegen rechts gezählt wird.

  • MM
    ms ms

    Wenn die Nazis linke Symbolik und Aktionsformen kopieren, fügen sie immer noch einen kräftigen Schwung Dummheit und Gewalt hinzu -- sie zeigen quasi ihre Stärken.

     

    Der (geschmacklose!) Vergleich Mainz und Dortmund von der Person vorhin zeigts bei etwas genauerer Betrachtung: In Mainz wurden die Nazis durch Sitzblockaden aufgehalten, in Dortmund wurde die friedliche DGB-Veranstaltung mit Stöcken und Steinen angegriffen. Wer da keinen Unterschied sieht, dem ist nicht zu helfen.

  • HP
    Hans Peter

    Nach einem Naziangriff, werden die die sich dagegen weheren (keine jungen schwarz angezogenen „Antifas“, sondern ein Mann der DGB-Demo) von der Polizei auf den Boden festgehalten und dann noch getreten….!

    Abgesehen davon, dass es peinlich ist das die Polizei es nicht schafft eine friedliche Kundgebung (mit Älteren GewerkschaftlerInnen und Kindern) vor 300 Nazis die mit Flaschen und Holzlatten bewaffnet durch die Dortmunder Innenstadt marodieren und dann die Kundgebung feige angreifen, zu schützen; ist es noch viel schlimmer, dass die die sich dagegen wehren von Staatbeamten auf dem Boden gerückt werden und getreten werden!!

     

    Das Video dazu auf:

    http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2009/05/02/lokalzeit-dortmund-rechte.xml

  • N
    Nassauer

    Warum heissen Demonstrationen von Rechten immer "Aufmärsche"? Mir ist bei Bildern solcher Ereignisse bislang keine Gleichschritt o.Ä. aufgefallen...

  • S
    Sarange

    Nein, in Mainz sind sie nicht marschiert. :-)

  • PM
    Peter Merzig

    Ich glaube es ist zuviel der Ehre den gewalttätigen Hohlköpfen politische Motive zuzuordnen. Ich denke es geht weder um "rechts" oder "links", sondern um eine gewisse asoziale Grundtendenz, die jeden 1. Mai zum Krawall werden lassen. In Berlin greift die Polizei glücklicherweise nach Jahren der Kuschelpolitik endlich durch!

  • P
    pivete

    So löblich die Hinweise und Warnungen Herrn Lees vor der rechten Szene sind, muss ich hier mal eine Lanze für Mainz brechen: Keinen Fußbreit kamen die Nazis aus dem Bahnhof raus und von "Marschieren" kann keine Rede sein! Man kriegte fast schon Mitleid als sie unter Polizeischutz zum Portuguisen auf's Klo mussten...

    "Ihr habt die Haare schön" sangen wir Gegendemonstranten allerdings nur für die Polizisten, die dank dieser Anerkennung dann auch die Helme wieder ablegten und selber grinsen mussten.

  • PB
    Pater Braun

    Die taz hätte gerne von diesen ihr zugänglichen Zeilen Gebrauch machen dürfen:

     

    Als jemand, der am 1. Mai die Ereignisse am Platz der Alten Synagoge miterlebt hat, bin ich einigermaßen erstaunt über die Darstellung oder besser Interpretation durch die Polizei. Ich war gegen 10.45 Uhr vor Ort, als 10 Minuten später, nachdem ein größerer Knallkörper gezündet worden war, Hunderte von schwarz gekleideten, meist jungen Leuten, von denen einige vermummt waren, in den Stadtgarten stürmten. Richtig begreifen konnte ich auf die Schnelle nicht, was da abging. Zumal mir vorher erzählt worden war, dass die Polizei dafür gesorgt habe, dass am Hauptbahnhof versammelte Neonazis Dortmund mit einem Zug verlassen würden. Das war offensichtlich nicht so. Die Neonazis schmissen nicht nur Flaschen und anderes, sondern wollten die zur Demonstration versammelten Menschen angreifen und rannten mit Geschrei vom Stadtgarten auf die Straße. Sie hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass die Kurden, die sich am Ende des Demonstrationszuges einreihen wollten, sich nicht wehrlos verprügeln lassen würden. Als diese ihre Fahnen umdrehten und damit ihrerseits Richtung Neonazis liefen, nahmen diese die Beine in die Hand und rannten Richtung U-Bahnhof davon.

     

    Wenn die Polizei den Eindruck erwecken möchte, dass sie die Neonazis von weiteren Gewalttätigkeiten abgehalten und abgedrängt hat, ist dieser nach meiner Wahrnehmung falsch.

     

    Bleibt die Frage, warum die Polizei nicht die Abfahrt der Neonazis abgewartet hat, die sie nach ihren Angaben in einen Zug verfrachtet hatte, so dass diese sich unbehelligt Richtung Stadtgarten aufmachen konnten.

     

    Insgesamt ist die Feststellung sicher nicht unberechtigt, dass auch angesichts der Schäden, die an Personal und Material der Polizei entstanden sind, diese sich am 1. Mai nicht durch strategisch und taktisch kluges Handeln ausgezeichnet hat. Durch einen Spin-Doctor in der Pressestelle der Dortmunder Polizei die Tatsachen verdrehen zu lassen, war ein ungeeigneter Versuch, bedauerliches Versagen zu vertuschen.

  • L
    Lars

    Nur nochmal am Rande:

    Mit Autonomie oder Autonomen haben diese Schlägertrupps in feinster SA-Manier absolut nichts gemein!

  • M
    meckerziege

    In Mainz wurde nur am Bahnhof gestanden und dumm auf die Sitzblockaden geschaut.

  • JP
    Jürgen Purschke

    Das dürfte doch keine Überraschung sein, die Rechtsextremisten übernehmen die sehr effektive Strategie der Linksextremisten und setzen auf den Überraschungsmoment, sie greifen wann und wo sie wollen, was die Linken können, machen nun die Rechten auch, das blinde linke Auge der deutschen Gesellschaft wird ihr jetzt zum Verhängnis.

    Entweder muss man mit rechten Aufmärschen leben, oder die rechte Gewalt wird sich woanders kanalisieren. Der Polizei kann ich nur empfehlen: d e e s k a l i e r e n um jeden Preis deeskalieren, nicht, dass die linken oder rechten Glatzen noch böse auf den Rechtsstaat werden. Leben in Deutschland, leben in Absurdistan.

  • O
    Ogdan Ücgür

    Erschreckend, wie sich die Extremisten vom linken (vor allem) und rechten Rand gewaltätige Straßenschlachten liefern. Zuerst wird eine genehmigte rechte Demo in Mainz von Linken gestürmt und verhindert, jetzt wird genauso eine DGB Maidemo von ein paar rechten Chaoten gestört. Was ist nur aus unserem Demonstrationsrecht geworden!

  • A
    afa

    "Doch nirgends war die Polizei so überrascht wie in Dortmund." - eher auf dem rechten Auge blind, wie es seit Weimar ungebrochen der Fall ist.

    Man vergleiche das Verhalten der Polizei auf dem

    1. Mai in Wuppertal.

    http://www.de.indymedia.org/2009/05/249178.shtml

  • M
    max

    jaja, jetzt reden alle wieder darüber wie unberechenbar die Neonazis, speziell die Autonomen Nationalisten (ANs) sind...

    wer ´s glaubt wird selig. Der größte Schwachsinn ist auch noch, dass Polizei und Politik ernsthaft behaupten ein Angriff dieser Art auf eine Demo wäre erstmalig. Falsch, allein im letzten Jahr gab es mindestens einen feigen Angriff von ANs und anderen Neonazis in Aachen (September 2008) . Auch dort redete sich die Polizei wieder herraus. Damals gab es zahlreiche Verletzte Demonstranten, die Nazis kamen davon.

     

    Wer einmal mit Menschen geredet hat die sich seit längerem in Antifaschistischen Gruppen engagieren, besonders in Nazihochburgen wie Dortmund-Dorstfeld wird nicht überrascht sein. Rechtsextrem motivierte Gewalttaten sind alltäglich, selbst in dieser Größenordnung nicht absolut selten.

     

    Wenn die Poltik nicht aufhört Antifaschisisches Engagement zu kriminalisieren, es jegliches Gerede vom Kampf gegen Rechts nichts als Verlogenheit!!!

     

    Auch die DGB täte gut daran mit der Spalterei und der Abgrenzung zu Antifas aufzuhören und Seite an Seite gegen Neonazis zu kämpfen.

  • RD
    Richard Detzer

    Das wird auch Zeit. Das tut nicht gut, wenn Neonazis jedesmal wie Hunde behandelt werden, auf die mit Brachialhetze aus dem demokratischen Bunker und Polizeigewalt geschossen werden darf. Man muß auch einmal sehen, Links ist nicht mehr allein beim Hetzen und Verurteilen. Genial aussagekräftig der Satz "Sie kopieren nicht nur...". Freude kommt auf, wenn Bewegung gerät in die Republik. Über das Angebot auf den jeweiligen Seiten können wir alsbald mal reden.