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Dornier verschenkt

■ Fairchild bekommt Dornier für 40.000 Mark. Veto der Dornier-Erben ignoriert

Berlin (dpa/AP/taz) – Dornier wird verkauft. Die Daimler-Benz- Spitze hat sich in der Auseinandersetzung um die Zukunft des Luftfahrtunternehmens aus Oberpfaffenhofen durchgesetzt. Der Interessent, die Fairchild Aircraft Holding aus San Antonio in Texas bezahlt für seine 80 Prozent Anteile an der neuen Firma symbolische 40.000 Mark. Als Bonbon offeriert Daimler zusätzlich noch einmal 300 Millionen Mark an Hilfen, mit denen aufgelaufene Verluste und Sozialplankosten für Dornier beglichen werden sollen. Fairchild garantiert von den knapp 2.400 Arbeitsplätzen des 80 Jahre alten Unternehmens zumindest 1.200 bis zum Jahr 1999. Dornier hatte 1995 bei 969 Millionen Mark Umsatz rund 500 Millionen Mark Verlust erwirtschaftet.

Dem Verkauf war ein monatelanger Streit zwischen Daimler- Chef Jürgen Schrempp und Martine Dornier-Tiefenthaler, der Vertreterin des Dornier-Familienclans vorausgegangen. Dornier- Tiefenthaler hatte argumentiert, Daimler wolle sich des Luftfahrtunternehmens nur billig entledigen, Fairchild solle abwickeln, was Daimler sich nicht zutraue. Formal könne das Unternehmens zudem nur mit den Stimmen aller Anteilseigner verkauft werden. Mitglieder der Dornier-Familie sollen angeboten haben, das Unternehmen zurückzukaufen. Jedenfalls hat ein Teil der Familie auch gestern noch einmal ein trickreiches Veto gegen den Verkauf an Fairchild eingelegt, das die Daimler-Spitze aber ignorierte.

Der neue Eigentümer Fairchild baut bisher vor allem ein 19sitziges Turbopropflugzeug, den sogenannten Metro. Das bei Dornier hergestellte 33sitzige Regionalflugzeug Do 328 wird von Fairchild dem Vernehmen nach als gute Ergänzung für den Metro gesehen. Fairchilds Umsatz lag 1995 allerdings nur bei 215 Millionen Mark. Die Firma macht Gewinne. ten

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