Doppelausstellung in Berlin : Zu Ehren von Meike Jansen
Die taz-Redakteurin Meike Jansen verstarb 2015. Eine Eventreihe ruft ihr Schaffen nun wieder in Erinnerung.
Aus der taz | Es gab Tage in der taz-Plan-Redaktion im alten taz-Haus, da sprudelte und zischte es – ob die Ursache die Sprudelflaschen von Lidl waren, 1,5 Liter auf einmal, oder Meikes aufkochende Laune, war nicht immer direkt voneinander zu unterscheiden. Fest stand, sie liebte Wasser mit Kohlensäure. Das hatten wir gemeinsam.
Hätte Meike noch den Umzug in den taz-Neubau miterlebt, ich hätte ihr als Erstes gezeigt, dass der Sprudel dort jetzt per Knopfdruck aus der Leitung kommt. Das hätte sie zufrieden gemacht. Besser noch: Die Idee hätte gut auch von ihr stammen können.
Denn Meike war ständig am Planen, am Vernetzen, am Überzeugen und Telefonieren. Sei es für die noch besseren Bilder, um einen Text zu illustrieren, den sie gerade über die neueste Berliner Kunstausstellung schrieb. Sei es an irgendeiner Clubkasse oder sei es auf den Pfaden eines ganzen taz-lab-Kongresses, den sie, damals noch im Berliner Haus der Kulturen der Welt, mitorganisierte.
Montagsblumen und Sprudelwasser
Meike brachte Menschen zusammen und war der freien Kunst- und Musikszene Berlins treu – mochte sie etwas nicht, ließ sie es die Urheber:innen wissen. Liebte sie etwas – so erfuhren sie es auch.
In der taz mit ihr zu arbeiten, konnte eine Herausforderung sein, solch eine diplomatische Formulierung hätte ihr höchstwahrscheinlich missfallen, wobei wir wieder dort wären, warum sie uns in der taz seit nun schon neun Jahren so fehlt.
16. 8., 19 Uhr, Ausstellungseröffnung 1, Kunstraum Schau Fenster, Lobeckstr. 30–35 Berlin
17. 8., 19 Uhr, Ausstellungseröffnung 2, Atelierhof Kreuzberg, Schleiermacherstr. 31–37 Berlin
17. 8., 21 Uhr, Konzert Strawberry KaeyK, Atelierhof Kreuzberg;
30. 8., 18 Uhr, Lesung „Reading Meike“, Kunstraum Schau Fenster
30. 8., 23 Uhr, Clubnacht „Meike 9“, Paloma Bar, Skalitzer Str. 135 Berlin
31. 8. + 1. 9. Reboot FM sendet zu Meike Jansen, reboot.fm
Sie und ihre Montagsblumen, mit denen sie ihren Schreibtisch schmückte. Daneben ein Sprudelwasser und ein kleines Kunstwerk von Nik Nowak. An diesem Schreibtisch schrieb sie für den taz Plan weit über 1.000 Texte. Es wird Zeit, Meikes Wirken jetzt mit einer Ausstellung zu würdigen, am besten gleich doppelt.
Dank der Unterstützung der taz Panter Stiftung und der Projektfonds Kulturförderung Friedrichshain-Kreuzberg ist diese Widmung nun möglich.
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