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■ DopingBlaue Tabletten

Rica Reinisch, 1980 dreifache Olympiasiegerin für die DDR in Moskau, hat wegen Körperverletzung Strafantrag gegen ihren früheren Trainer und betreuenden Sportmediziner gestellt. Die ehemalige Schwimmerin ist eine von vier ehemaligen DDR-Sportlern, die im Zusammenhang mit der Doping-Praxis in der DDR diesen Schritt gegangen ist. Bei Rica Reinisch ist die sportmedizinische Akte verschwunden. Die ehemalige Dresdnerin erinnert sich, daß nach jedem Training Vitamin-, Eisen- und Magnesiumpräparate zur schnelleren Regeneration verabreicht wurden. In Vorbereitung auf Moskau beim Trainingslager im brandenburgischen Lindow seien auch blaue Tabletten darunter gewesen. Später habe sich herausgestellt, daß es sich dabei um das Doping-Mittel Oral-Turinabol zum schnelleren Muskelaufbau gehandelt habe. Nie sei sie aufgeklärt worden über die Pillen, die sie einnehmen mußte, auch nicht über deren gesundheitliche Folgen. Rica Reinisch war damals 15 Jahre alt, ein Jahr später gab sie den Leistungssport aus gesundheitlichen Gründen auf.

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