: Dominikanischer Generalstreik endet mit Massenfestnahme
Santo Domingo (afp) - Der Generalstreik auf der Dominikanischen Republik endete mit Gewalt. Mindestens zwölf Menschen wurden getötet, darunter ein zwei Tage altes Baby. Über tausend Personen wurden bis Dienstag abend festgenommen, berichteten die nationalen Rundfunk- und Fernsehsender. In der Hauptstadt Santo Domingo blieben die meisten Geschäfte geschlossen. Es kam zu Plünderungen. Am Dienstag erschoß ein Ladeninhaber in der Stadt San Juan drei Personen, die ihn zwingen wollten, sein Geschäft aufzumachen, um Lebensmittel einkaufen zu können. Die anderen Opfer wurden von der Polizei erschossen. Das Baby starb durch Tränengasgranaten der Polizei. Präsident Balaguer rief die Polizei am Dienstag auf, das Leben der Menschen zu respektieren.
Hintergrund des Streiks ist ein Sparprogramm im Rahmen eines „Solidaritätspaktes“, den die Regierung mit dem Wirtschaftssektor, Gewerkschaften und Kirchenvertretern in der vergangenen Woche abgeschlossen hatte. Das von IWF und Weltbank empfohlene Maßnahmenpaket sieht unter anderem die Abwertung des dominikanischen Peso, den Wegfall von Subventionen für staatliche Unternehmen sowie Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel, Transporttarife und Brennstoffe bis zu 100 Prozent vor. Für den 22. und 23. August kündigten die Gewerkschaften einen neuen Generalstreik an.
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