■ Dokumentation: Patientenschutz für Profit geopfert
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Amalgam-Hersteller Degussa fertigte das Kieler Institut für Toxikologie ein Gutachten an, das noch unter Verschluß gehalten wird. Darin kommen die Toxikologen zu brisanten Erkenntnissen:
Die (...) eindeutig dokumentierte Giftanreicherung im Organismus als Folge von Amalgam (...) ist gegenüber der fachunkundigen Öffentlichkeit und vor allem gegenüber den Betroffenen seit den 60er Jahren totgeschwiegen und zum Teil sogar ausdrücklich abgestritten worden. Durch dieses Verhalten sind bereits eingetretene Amalgamschädigungen mangels Beseitigung der Giftquelle und mangels Ausleitungstherapie verlängert und neue Schädigungen verursacht worden.
Dieses war fachkundigen Insidern wie der Degussa AG bekannt. Sie haben dennoch die gebotenen Maßnahmen unterlassen, die zu einer Verhinderung von Amalgamschädigungen geführt hätten.
Der Schutz des Patienten vor toxisch bedingten Amalgamschädigungen wurde dem Ziel, Amalgam als angeblich „schnell“ zu verarbeitendes, als „billiges“ Standardmaterial für Zahnfüllungen beizubehalten, praktisch geopfert.
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