Dirk Nowitzkis Abschied: Das letzte Swisch
Noch ist es nicht offiziell, aber alles deutet darauf hin, dass Dirk Nowitzki nun seine Basketballkarriere beendet. Eine Würdigung.
Swisch. So klingt es, wenn der Ball mit einer leichten Drehung um die eigene Achse durch das Netz rauscht, ohne den Ring zu berühren. Swisch bedeutet, dass der Spieler alles richtig gemacht hat, dass er die perfekte Flugkurve gewählt hat, damit sich der Ball rechtzeitig senkt, um im richtigen Winkel durch den Korb zu fallen. Seinen Twitter-Namen hat Dirk Nowitzki daher ganz bewusst gewählt: @swish41, die englische Transkription des Geräuschs und seine Trikotnummer bei den Dallas Mavericks.
Es ist noch nicht offiziell, aber alles deutet darauf hin, dass Swish41 kommende Woche seine letzten Spiele in der NBA bestreiten wird. Nach 21 Spielzeiten für die Mavericks. Für das letzte Heimspiel am Dienstag werden Karten auf dem Schwarzmarkt bereits für bis zu 7.000 Dollar gehandelt. Allen ist klar, hier könnte man den Abschied eines ganz Großen erleben.
Schon in den vergangenen Wochen wurde der 40-Jährige gefeiert. Anfang März rückte Nowitzki im Ranking der NBA-Akteure mit den meisten Spielen auf den dritten Platz vor, und auch in der ewigen Scorer-Liste hat er noch einen Platz gut gemacht. Dort liegt er mit mehr als 31.490 NBA-Punkten nun direkt hinter Michael Jordan auf Platz 6.
Nowitzki, der in Deutschland vor allem für seltsame Werbespots bekannt ist, in denen er Sandburgen baut oder sich eine Scheibe Wurst schenken lässt, ist in den USA schon lange larger than life. Als zweiter Europäer nach Tony Parker hat er ein NBA-Team zur Meisterschaft geführt, 2011 sicherte er den Mavericks als „Most Valuable Player“ den Titel.
Der Flamingo Shot, unverwechselbar Nowitzki
Wenn im Sport einer der ganz Großen abtritt, bleibt immer etwas Wehmut zurück. Man weiß, die Show wird weitergehen, andere werden seinen Platz einnehmen – und doch, manches wird man so nie wieder sehen.
Nowitzki hat den Basketballsport verändert. Dass ein 2,13-Meter-Mann von so weit außen mit der Präzision einer Maschine trifft, kannte man vorher nicht. Und er hat sogar eine eigene Wurftechnik entwickelt: den Flamingo Shot, seinen signature move, unverwechselbar Nowitzki. Dabei springt er nur mit einem Bein ab, winkelt das andere Bein an, um so ein paar Zentimeter mehr Raum zwischen sich und die Gegner zu bekommen. Ein Wurf, der bei seiner Größe praktisch nicht zu verteidigen ist.
Wahrscheinlich wird er ihn auch in den ausstehenden Spielen noch ein paar Mal zeigen – und dann ein letztes Mal: Swisch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Nordkoreas Soldaten in Russland
Kim Jong Un liefert Kanonenfutter