: Diestel sucht Wohnung für Honi
Berlin (ap) - Innenminister Peter-Michael Diestel will sich persönlich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft für den früheren Staats- und Parteichef Erich Honecker machen. In einem Interview bezeichnete Diestel die „kärgliche Pfarrwohnung“ in Lobethal bei Berlin, in der Honecker zunächst untergekommen war, als unangemessen. Trotz aller Kritik sei Honecker schließlich doch „Staatsoberhaupt eines bedeutenden europäischen Landes gewesen“, begründete er seine Initiative.
Der Minister kündigte an, er werde kurzfristig eine andere Alternative suchen, damit der Ex-Staatschef nach seiner Entlassung aus dem sowjetischen Militärkrankenhaus Beelitz nicht nach Lobethal zurückkehren müsse. Im übrigen sei dessen Sicherheit in Lobethal nicht zu gewährleisten, erklärte Diestel und nannte den früheren SED-Chef „einen der gefährdetsten Bürger der DDR“. Der Innenminister hatte Honecker Ende vergangener Woche im Militärhospital in Beelitz aufgesucht. Dabei habe er ihn „bei klarem Bewußtsein“ vorgefunden. Honecker habe jedoch „noch keinen Abstand von seinen Ideen gewonnen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
