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Diestel gegen Schirmer

Potsdam — Als „unglaubliche Herabwürdigung der vielen ehrlichen CDU-Mitglieder“ hat der christdemokratische Politiker Peter-Michael Diestel Äußerungen des letzten DDR-Kulturministers, Herbert Schirmer, zurückgewiesen. Schirmer hatte in einem Interview für die Wochenzeitung 'NBI‘ erklärt, die Bonner CDU-Zentrale habe lange von de Maizières Stasi-Kontakten gewußt und seinen Sturz nach der Bundestagswahl von langer Hand geplant. Schirmer rechnet mit den „alten Demagogen der CDU“ ab, die sich mit den „neuen Demagogen zu einer schlimmen Einheit verbündet haben und jetzt in den deutschen Parlamenten hocken“. Die Ost- CDU war nach Schirmers Worten ein „begehrtes Objekt der Staatssicherheit“, jeder Bezirks- und Kreisvorsitzende habe seine Verpflichtungen gehabt.

Schirmer sei undifferenziert an die Bewertung christdemokratischer Politik in der Ex-DDR herangegangen, meinte dazu der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag, Diestel. Er glaube nicht, daß Bonn lange vor den öffentlichen Anwürfen von der angeblichen Stasi-Belastung des letzten DDR-Premiers und brandenburgischen CDU-Landesvorsitzenden Lothar de Maizière gewußt und dessen „Sturz“ genau kalkuliert hat, wie es Schirmer in dem Interview dargestellt hatte. Er bleibe bei seinem Standpunkt, daß de Maizière ein aufrichtiger und ehrlicher Politiker ist. adn

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