Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Unterwegs nach Cold Mountain
USA 2003, Regie: Anthony Minghella. 155 Min.
Krieg ist doof. Man macht sich die Klamotten schmutzig. Männer kommen nicht mehr zum Rasieren und verfusseln unschön; Frauen müssen plötzlich harte Männerarbeit machen, so dass die preziösen Finger nicht mehr das Piano bedienen können. Die Liebe dagegen ist toll. Sie macht Menschen glücklich und spendet eine Ahnung von Unsterblichkeit. Das ungleiche Paar Krieg und Liebe spielt in „Unterwegs nach Cold Mountain“ eine Schlüsselrolle: In epischer Breite wird eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkrieges geschildert. Der Eröffnungsfilm der Berlinale wurde bereits in den USA zum Teil mit Spott belegt: Anthony Minghella sei der Regisseur der „Romanzen der lebenden Toten“, sein Film ersticke an selbst auferlegter Bedeutsamkeit. Kritik auch an der Besetzung. Jude Law wirkt als vollbärtiger, wortkarger Kriegsheld fehlbesetzt und Nicole Kidman bleibt kühl. Höhepunkt ist Renée Zellweger, die ihre Rolle als Haushaltshilfe zwar gnadenlos überzieht – aber man freut sich über jede Szene, die sie dem anämischen Liebespaar stiehlt.