Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
In the Mirror of Maya Deren
Österreich 2001, Regie: Martina Kudlácek. 103 Min.Auch der Filmaktivist und Mitbegründer des Anthology-Filmarchivs Jonas Mekas ist in dieser Dokumentation zu sehen. Mit Schlapphut und seinem berühmten Lächeln kommt er zwischen Archiv-Regalreihen auf die Kamera zu und zeigt vier bunte Lebensmittelbüchsen, handtellergroß, beklebt mit rotem Lassoband, beschriftet mit schwarzem Filzstift: „Dies ist gleichsam der Heilige Gral des Kinos. Hier bewahrte Maya ihre Filme auf. Dies ist eines der Archive, wo man immer noch Entdeckungen machen kann und darüber in Aufregung und Ekstase gerät.“ Maya ist Maya Deren, die legendäre, 1961 früh verstorbene Avantgardefilmerin und Voodoo-Expertin, deren Spuren Martina Kudlacék gefolgt ist. In dem Filmporträt „In the Mirror of Maya Deren“ ist es der Regisseurin gelungen, über Gespräche mit den Weggefährten und MitarbeiterInnen von Maya Deren, mit sorgsam ausgewählten Filmausschnitten und einem präzise montierten Soundtrack von John Zorn, diese Überfigur des (feministischen) Film-Kanons plastisch werden zu lassen – ohne Legenden und Mystifizierungen zu sehr aufzuplustern.
Verloren im Irak
Iran 2002, Regie: Bahman Ghobadi. Mit Shabab Ebrahimi, Iran Ghobadi u. a. 97 Min.Auch in seinem neuen Film erzählt Bahman Ghobadi („Zeit der trunkenen Pferde“) eine Geschichte aus seiner kurdischen Heimat, die vornehmlich eine traurige ist. Kurz nach dem iranisch-irakischen Krieg macht sich ein alter Musiker auf die Suche nach seiner Frau, die er im Norden Iraks zu finden hofft. Aber selbst im Dröhnen des Vernichtungskriegs, den Saddam Hussein gegen die Kurden führt, winkt noch ein Fetzen Hoffnung. Eine Odyssee, gallig-komisch.