NEUE FILME : Diese Woche neu im Kino
Die Champions
D 2003, Regie: Christoph Hübner. 129 Min.
Der Dokumentarfilm „Die Champions“ erzählt von vier jungen Fußballern aus der Talentschmiede Borussia Dortmunds. Drei Jahre lang wurden die Spieler beobachtet. In der Schule, bei den Eltern, aber doch vor allem im Jugendhaus des Vereins, in der Umkleide und auf dem Platz, wo die Wahrheit angeblich zu finden ist. Der Film versucht diese Zeit im Leben der jungen Männer abzubilden, verzichtet auf jeden Kommentar und damit eigentlich auch auf eine eigene Position. Das mag für die Sache erforderlich gewesen sein – wer über die jungen Spieler eines Proficlubs berichtet, ist zur Komplizenschaft gezwungen – stört aber doch etwas. Besonders, wenn der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseur die Allerweltsmetapher über seinen Film stellt, wonach Fußball wie das Leben sei.
Ten
F/Iran 2002, Regie: Abbas Kiarostami. 94 Min.
Zehn Autofahrten durch Teheran, zehn Sequenzen in sturen, festen Einstellungen, durch Schwarzfilm und strikte Durchnummerierung als Serie ausgewiesen. Aber die minimalistische Form von Abbas Kiarostamis „Ten“ hat nichts selbstverliebt Cineastisches an sich, sondern schafft ein völlig neues Ausdrucksmittel, etwas zwischen avantgardistischer Komposition, sozialem Dokument und der erzählerischen Attraktion eines guten Schauspielerfilms: Eine Frau kurvt in ihrem Auto durch die iranische Hauptstadt. Erzählt wird ausschließlich, was sich zwischen ihr und den Personen, die zu ihr ins Auto steigen, entwickelt. Kiarostami konzentriert sich auf den Innenraum, die Fahrerkabine des Autos, lässt nur in Episoden den Blick in die Tiefe, in die Außenwelt der Straße, zu.