NEUE FILME : Diese Woche neu im Kino
Tränen der Sonne
USA 2003, Regie: Antoine Fuqua. 121 Min.
Für seine Produktion konnte Regiseur Antoine Fuqua selbst die Unterstützung der Marines und des Pentagons gewinnen: „Tränen der Sonne“ handelt davon, wie eine kleine Marineeinheit in Nigeria interveniert. Den Hintergrund bildet ein fiktiver Bürgerkrieg, dessen Fronten recht klar ausfallen: Die Guten sind Christen, die Bösen nicht. Bruce Willis als Lieutenant Waters soll eine Ärztin aus bedrohtem Gebiet retten, die allerdings ihre Patienten nicht im Stich lassen will. Als Waters mit den Kriegsgräueln konfrontiert wird, will er ganz gegen den Befehl den Bedrängten seine Hilfe doch nicht verweigern. Der patriotischen Verve zum Trotz schildert der Film, wie fragwürdig eine militärische Intervention spätestens dann ist, wenn sie von Leuten geleitet wird, die die lokalen Verhältnisse, die Akteure und deren Interessen verkennen.
Wrong Turn
USA 2002, Regie: Rob Schmidt, 84 Min.
Bei oberflächlicher Betrachtung kann man nicht sagen, dass Regisseur Rob Schmidt mit „Wrong Turn“ etwas falsch gemacht hätte. Er hat sich exakt an die ewigen Regeln des Slasher-Film-Genres gehalten; er hat den Oscar-Gewinner Stan Winston für die Produktion und die Gestaltung der mutierten Waldkannibalen gewinnen können, die seit Jahren die Inzucht in den Wäldern West Virginias derart konsequent praktizieren, dass bei den Hillbillies eine Blutrunst die natürliche Folge ist. Dumm allerdings, dass dabei nur zwei Morde erwähnenswert sind, und der Regisseur Schmidt leider auch auf die dekorativen und für die Filmhandlung völlig überflüssigen Nackt- und Sexszenen, die in Filmen dieser Art den Mehrwert ausmachen, unerklärlicherweise verzichtet hat. Schade.