Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Marseille
D 2004, Regie: Angela Schanelec. 94 Min.
Im Grunde kann man den ganzen Film mit Nebensächlichkeiten nacherzählen. An so genannten großen Handlungen ist „Marseille“ enorm arm. Sophie fährt nach Marseille, Sophie kehrt zurück nach Berlin, sie fährt ein zweites Mal nach Marseille. Hier wird sie in ein Verbrechen verwickelt, das sich am Ende nicht weiter aufklärt. Ohne Gepäck und Papiere bleibt sie am Strand zurück. Es gehört zu den großen Qualitäten von „Marseille“, dass Regisseurin Angela Schanelec alles Zwischenmenschliche in der Schwebe belässt. Wenig gibt es zu entdecken, was nicht auch in den Bildern gesagt wird. Intimität und Bekenntnis gehören nicht in Schanelecs Kino, eher sind sie durch Gesten und Andeutungen indirekt vermittelt wie bei Eric Rohmer. Nie werden die Gefühle der Protagonisten ausgesprochen, beklagt oder diskutiert. Immer aber spürt man die Anwesenheit solcher Erfahrungen – sei es in der Erinnerung oder als Verletzung.
Resident Evil – Apocalypse
D/F/GB 2004, Regie: Alexander Witt. 94 Min.
Zur allgemeinen Überraschung sind die Untoten des Labors der Umbrella Corp. in „Resident Evil: Apocalypse“ immer noch nicht tot, und auch der T-Virus erfreut sich bester Gesundheit. Nach ungefähr drei Minuten ist die ganze Stadt infiziert. Fünf Schnitte später staksen Horden von Zombies durch die Straßen, die sich gern in die Körper ehemaliger Mitmenschen verbeißen. Wenn sie es tun, klingt es wie der Biss in einen knackigen Apfel. Der zuständige Tonmann hat seine Arbeit also zufrieden stellend erledigt. Leider war er in dieser Hinsicht der einzige. Kostüme, Kamera, Schnitt und Spezialeffekte sind eine Katastrophe, die Darsteller eine Zumutung. Eine unglaubliche Zeitverschwendung.