Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Struggle
A 2003, Regie: Ruth Mader. 74 Min.
In „Struggle“ bleibt eine junge Polin, die als Erntehelferin nach Österreich gekommen ist, als Illegale im Land, um für sich und ihre Tochter ein besseres Leben zu erkämpfen. Dafür akzeptiert sie verschiedene Arbeiten, ohne im Mindesten dagegen aufzubegehren. Sie kämpft allein, und sie wird alleine bleiben, denn ihr Gegner heißt nicht die Arbeit, sondern: das Leben selbst. „Struggle“ führt deutlich vor Augen, wie die Imperative der Arbeit, zur Sicherung einer Existenz betrieben, sofort alle Lebensverhältnisse durchdringen: Essen, Wohnen, Schlafen, Weitermachen. Der Film nimmt sich für seine Schilderung viel Zeit und nähert sich einem dokumentarischen Stil, ohne sich wirklich zu entscheiden zwischen eindringlicher gesellschaftskritischer Analyse und Passionsgeschichte einer allein erziehenden Mutter mit Tochter im fremden Land.
Die Bourne Verschwörung
USA/D 2004, Regie: Paul Greengrass. 108 Min.
Das Dilemma des Geheimdienstlers ohne klares Feindbild, das die Verlagerung des eigentlichen Kalten Kriegers Bourne in die Gegenwart mit sich bringt, tritt in „Die Bourne Verschwörung“ noch deutlicher als in seinem Vorgänger „Die Bourne Identität“ hervor. Der Todesmaschine Jason Bourne, von Matt Damon wieder mit rührend-unschuldiger Bübchenhaftigkeit verkörpert, sind die Widersprüche seiner Profession mental eingeschrieben. Es mangelt ihm (dank Amnesie) sowohl am professionellen Selbstverständnis wie auch an einer Berufung durch eine übergeordnete Organisation. Und bevor es bei dem schnörkellosen Thriller-Plot richtig losgeht, hat sich auch schon seine Freundin (Franka Potente) wieder aus dem Film verabschiedet