neu im kino : Diese Woche frisch
Fremde Haut
D/A 2005, Regie: Angelina Maccarone. 97 Min.
Eine junge Frau, Fariba, hat ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau. In Teheran. Sie wird ertappt und muss fliehen. Und landet schließlich mit neuer, männlichen Identität, als Siamak, in der schwäbischen Provinz: „Fremde Haut“ von Angelica Maccarone ist dabei ein Hosenrollendrama jenseits von Crossdressing-Plänkeleien, und wie in allen Hosenrollenfilmen speist sich die Spannung aus dem Wissen der ZuschauerInnen, dass der verkleidete Mann (Jasmin Tabatabai) auf der Leinwand eine Frau ist, und gleichzeitig die Befürchtung vor und Erwartung der Enttarnung. „Fremde Haut“ ist es hoch anzurechnen, dass der Film diesen Moment in der Schwebe hält. Es wird nie ganz deutlich gemacht, ab wann die an Siamak interessierte blonde Arbeiterin Anne weiß, dass dieser hübsche, einfühlsame Mann doch kein Mann ist. Siamaks großes Geständnis handelt von der drohenden Abschiebung und nicht davon, eine Frau zu sein. Der Film lebt von Jasmin Tabatabais Charakterisierung von Siamak/Fariba als klugem, einsamen und eigenwilligen Wesen, der Großstädterin mitten in der dörflichen Welt.
Flightplan – Ohne jede Spur
USA 2005, Regie: Robert Schwentke. 98 Min.
Ein Thriller mit Jodie Foster, die als Luftfahrtingenieurin Kyle während eines Fluges plötzlich ihre Tochter vermisst. Sieht man die erste Hälfte des Films noch als eine zeitgemäße Variante von Hitchcocks „Eine Dame verschwindet“, so ist man die zweite Hälfte vor allem damit beschäftigt, die Löcher im Plot auszumessen. Und was Jodie Foster angeht: Sie spielt ihre Rolle wie immer gut, nur spielt sie die sorgende Mutter Kyle eben exakt so, wie sie schon die sorgende Mutter Meg in „Panic Room“ gespielt hat.