piwik no script img

Archiv-Artikel

NEU IM KINO Diese Woche frisch

Men on the BridgeEin Ort, drei Männer, drei Geschichten. Dass „Men on the Bridge“ ursprünglich eine Doku hätte werden sollte, merkt man dem Film in jeder Einstellung an. Regisseurin Asli Özge hat ihn mit ihren Protagonisten entwickelt, die nun ihr eigenes Leben auf die Leinwand bringen. Der Film erzählt unaufgeregt vom alltägliche Drama, er kommt seinen Figuren ganz nahe und nimmt sich Zeit, in den belebten Straßen Istanbuls geduldig ihren Wegen zu folgen. „Men on the Bridge“ ist weder bitter noch anklagend, aber es ist ein zutiefst melancholischer Film: Ob es an den Figuren oder an den Umständen liegt, dass hier niemand mit sich im Reinen lebt, bleibt offen. Der Staat tritt hier nur in Gestalt eines militärischen Patriotismus in Erscheinung. Wenn am Nationalfeiertag Panzer die Straße entlangrollen, schwenken Tausende ein rot-weißes Fahnenmeer. Auch diejenigen, die von diesem Staat wenig zu erwarten haben. Alhambra, fsk, Karli

Knight and DayDas Beste an „Knight and Day“ sind die Erinnerungen an andere Filme, die er im Zuschauer wachruft. An „Charade“ etwa, in dem eine reizend offenherzige Audrey Hepburn einem charmant undurchsichtigen Cary Grant in immer gefährlicher werdenden Situationen begegnet und anflirtet. Die eigentliche Handlung von „Charade“ lässt sich genauso schnell vergessen wie die von „Knight and Day“. Was sich umso unauslöschlicher ins Gedächtnis brennt, ist Hepburns Augenaufschlag, mit dem sie Grant jedes Mal, wenn er ihr gegenüber bekennt, nicht Mr. X, sondern Mr. Y zu sein, die eine Frage stellt: „Gibt es eine Mrs …?“ Dass man „Knight and Day“ mit Cameron Diaz und Tom Cruise wenigstens den Ehrgeiz ansieht, an diese Art von Film heranzukommen, macht ihn über weite Strecken zu einem hinlänglichen Kinovergnügen. In 21 Kinos