NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Ocean’s 13
USA 2007, Regie: Steven Soderbergh. 122 Min.
Bislang 236 Filmminuten lang hat Steven Soderbergh Las Vegas als einen Ort vorgeführt, an dem die deprimierende Wirklichkeit der Spielhöllen vorübergehend dem Spieltrieb von Trickstern weichen musste. Sein Talent lag in der ironisch-lässigen Haltung, mit der er eine mit Starpower proppenvolle Extravaganza wie ein kurzweiliges Lausbubenstück aussehen ließ. Jetzt also „Ocean’s 13“. Dramaturgisch liegt die dritte Auflage irgendwo zwischen den ersten beiden. Wieder bekommt man ein gut geöltes Räderwerk zu sehen, das mit Routine und Witz Hindernisse beiseite räumt. Wie es sich für Fortsetzungen gehört, sind die Hürden höher gesetzt. Eine besonders harte Nuss stellt das Sicherheitssystem im Casino dar – den Hochleistungscomputer, der die biometrischen Daten sämtlicher Spieler misst, um an der Herzfrequenz abzulesen, ob einer betrügt, würde auch Wolfgang Schäuble sofort auf den Bestellzettel setzen.
Schindlers Häuser
Ö 2007, Regie: Heinz Emigholz. 99 Min.
Was für ein Film: 100 Minuten lang nichts als in starren Einstellungen gefilmte Gebäude nach Entwürfen von Rudolph M. Schindler, einem von Kennern geschätzten Architekten der klassischen Moderne. Keine Erläuterungen, kein Kommentar aus dem Off, keine Information zur Person oder zu den Konzepten Schindlers. Der Grundzug von Schindlers Architektur ist die Durchdringung von Innen und Außen, die Öffnung des Raums, das Hereindringen von Licht und Natur. Emigholz filmt die von Schindlers Architektur geschaffenen Räume kongenial. Ein keine Sekunde langweiliger, ja, ein aufregender Film. Ein Meisterwerk nicht verfilmter, sondern filmischer Architektur.