Dienstreisen in homophobe Länder: Westerwelle nimmt Partner nicht mit
Der Außenminister will Toleranz befördern, aber langsam vorgehen: Er lässt seinen Freund bei einigen Reisen daheim. In sieben Ländern steht auf homosexuelle Liebe die Todesstrafe.
MÜNCHEN dpa/dapd | Außenminister Guido Westerwelle will seinen Freund Michael Mronz bei Reisen in schwulenfeindliche Länder weiterhin daheim lassen. "Wir wollen den Gedanken der Toleranz in der Welt befördern", sagte der FDP-Vorsitzende der Illustrierten Bunte.
"Aber wir wollen auch nicht das Gegenteil erreichen, in dem wir uns unüberlegt verhalten", sagte Westerwelle weiter. "Es ist klug, Schritt für Schritt und sensibel vorzugehen." Dennoch halte er es für "wichtig, dass wir unsere eigenen Maßstäbe von Toleranz leben und uns nicht die manchmal weniger toleranten Maßstäbe anderer zueigen machen".
Westerwelle verwies darauf, dass auf homosexuelle Handlungen in sieben Ländern immer noch die Todesstrafe steht. Das seien Iran, Sudan, Jemen, Mauretanien, Somalia, Nigeria und Saudi-Arabien. Dennoch fühle er sich nicht in seinem Wirkungskreis eingeschränkt. "Das hat sich als unbegründete Sorge herausgestellt", sagte Westerwelle. Seine Auffassung sei: "Erlaubt ist, was gefällt und keinem anderen schadet."
Zudem werden in mehr als 70 Staaten Homosexuelle strafrechtlich verfolgt. Bei seinem ersten Besuch in Saudi-Arabien beispielsweise hatte der Außenminister auf die Begleitung seines Freundes verzichtet.
Auf mehreren anderen Reisen war der Sportmarketing-Manager dabei. Derzeit machen Westerwelle und sein Partner Urlaub auf Mallorca.
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