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Die taz macht dicht

■ Beim Journalisten-Fußballturnier war die taz mit ausgeklügeltem Abwehrriegel erst im Halbfinale zu bremsen und holte Platz 3. Froschfunker von 100,6 als Sieger

Als das 25. Berliner Journalisten-Fußballturnier zu nachtschlafender und sportfeindlicher Zeit (8 Uhr) mit dem Match Berliner Zeitung gegen taz angepfiffen wurde, ahnte noch niemand, daß die Deutschlandhalle an diesem Tag zum Schauplatz eines der größten Triumphe in der an Höhen und Tiefen reichen Laufbahn des taz- Teams werden würde.

Doch die Mannschaft war erstaunlicherweise nicht nur in pünktlicher Vollzähligkeit erschienen, sondern hielt sich auch noch an die vorgegebene Taktik, die allen von der Leibesübungen-Redaktion beharrlich postulierten Grundsätzen von offensivem und risikovollem Fußball Hohn sprach. Die gegnerischen Angriffe verfingen sich in einem flexiblen Raum- Zeit-System, und so sklavisch wurde die Defensiv-Order befolgt, daß man sogar Sturmspitze Kuhlbrodt zweimal in der eigenen Hälfte ertappen konnte. Kam doch einmal ein Schuß durch, war Keeper und Telefonzentralist Vetter hellwach auf dem Posten. Verdienter Lohn: zweimal 0:0 gegen Welt und Berliner Zeitung, bei der Journalistenpreisträger Osang freudig stürmte, aber frühzeitig erkennen mußte, daß ihm die Torjägerkanone verwehrt bleiben würde.

Erst das Privatfernsehen vermochte es, die Cruyffschen Instinkte im taz-Team wachzurütteln. Drei Treffer der Sportredaktion sorgten für Siege gegen DSF (2:1) und RTL (1:0), Gruppensieg sowie Halbfinale. Gegen die öffentlich-rechtliche Bastion des ZDF, zum dritten Mal Halbfinalist, zeigte sich dann die mangelnde Erfahrung der taz in wahrhaft großen Spielen, außerdem kamen mentale Probleme in Gestalt von Übermut zum Tragen. Im Bestreben, den Gegner zu überrollen oder gar lächerlich zu machen, wurde die Abwehr sträflich entblößt, und die kühlen Konter des ZDF besiegelten die erste Niederlage: 1:4. Im Spiel um Platz 3 gab es dann ein friedliches 1:1 gegen die dpa, während das ZDF im Finale gegen 100,6 im Neunmeterschießen unterlag. Matti Lieske

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