: Die steile These
In der Antarktis ist ein japanischer Walfänger mit einem Boot von Tierschützern kollidiert. Oder umgekehrt? Wer ist hier der Böse, wer der Bescheuerte? Eine klare Patt-Situation.
Der 24 Meter lange Trimaran der „Sea Sheperd Conservation Society“ wurde dabei nach Angaben der Aktivisten in zwei Teile zerrissen und drohte zu sinken. „Wir glauben, dass das Absicht war“, erklärten die Walfang-Gegner am Mittwoch. Ein Tierschützer habe sich bei der Aktion zwei Rippen gebrochen. Die japanische Fischereibehörde wies die Vorwürfe zurück. Eine Kollision des Trimarans sei unvermeidbar gewesen. Tatsächlich gehört das Rammen anderer Schiffe zu den Gepflogenheiten der „Hüter des Meeres“. Und wer andere Schiffe rammt, sollte selbst in einem stabilen sitzen – und nicht in einem albernen 1,4-Millionen-Dollar-Vehikel, das einem Bond-Film entsprungen zu sein scheint. Das gibt spektakuläre Bilder – und sonst nichts. Wer wirklich Wale retten und nicht nur einen auf Hochsee-Robin-Hood machen möchte, der übt auf Walfänger politischen Druck aus. Es ist der einzige, den sie verstehen. FRA