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Die mächtigen Männer in Schwarz

Jede Menge Cash: In der Bar jeder Vernunft wird dem großen Country-Sänger zum 70. Geburtstag gehuldigt

Johnny-Cash-Hommage heute um 20.30 Uhr in der Bar jeder Vernunft, Schaperstraße 24, mit Wiglaf Droste und Franz Dobler

Also Countrymusik. Die trägt ja nicht nur den unvermeidlichen Stetson auf dem Kopf, sondern dem ganzen Staub-&-Sporn-Genre ist auch noch ein mächtiger Rauschebart umgehängt, dass man in seinen jugendlichen Jahren gemeinhin einen großen scheuen Bogen um die Sache schlägt. Viel zu alt kommt sie einem vor. Bis einem dann das Leben selbst die ersten Furchen in die Milchgesichter gegraben hat und man respektvoll mit den Denkfalten kräuselt: Könnte doch was an der Musik dran sein? Und damit ist es höchste Zeit, wieder die wunderbare Textzeile der Schweizer Aeronauten aus dem Gedächtniskästlein zu kramen. Ja: „Mit dem Alter fängt man an, sich für Country-Musik zu interessieren.“

Wenn man vielleicht schon nicht mehr die rechte Puste für more beats per minute hat, aber den langen Atem, sich in das verzweifelte Ringen der Country-&-Western-Literatur zu werfen, in dem stoische Stimmen zum getragen dahintreibenden Schrammeln in einem fort von Verlust berichten. Der Grand Canyon des Gewerbes, das ist natürlich Johnny Cash. Morgen feiert der Mann in Schwarz seinen 70. Geburtstag, und die rechte Einstimmung dazu wäre, einfach alle seine Platten von den frühen Sun-Tagen bis zum Rick-Rubin-produzierten Comeback aufzulegen (mit dem „Ring of Fire“ als Endlosschleife mittendrin). Oder man reißt sich los und geht in die Bar jeder Vernunft, in der ein nettes Geburtagshommagetischchen hergerichtet ist: Franz Dobler liest aus seiner just erschienen Cash-Biografie „The Beast In Me“, Wiglaf Droste & Das Spardosenterzett werden die entsprechenden Ständchen singen.

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