: Die literarische Woche
Dienstag: Nicht nur Käfer werden hier zerlegt, auch eine ganz spezifische Form von Sozialisation in den engeren Gegebenheiten der ehemaligen DDR: Verfrühte Tierliebe heißt das Buch von Katja Lange-Müller um eine Pubertierende, die mit den Formen menschlicher Extremitäten weniger zurecht kommt als mit tierischen. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr
Dienstag: Nicht als Bedrohung will Hermann Schreiber den Tod verstanden wissen, sondern als Chance. Im Rahmen der Vortragsreihe Quellen der Moderne spricht der Autor heute über Das gute Ende. Wider die Abschaffung des Todes. Evangelische Akademie, Esplanade 15, 19 Uhr
Mittwoch: Das war immer schon lebensfüllend, also nannte Annette Garbrecht ihr Buch Mutter und Söhne. Die längste Liebe der Welt. Die komplexen Strukturen, die Erscheinungsformen, die Probleme, die Freuden dieser ganz besonderen Beziehung wird die Autorin mit ihrem Buch vorstellen.Literaturzentrum im Literaturhaus, 20 Uhr
Mittwoch: Moritaten und Bänkellieder waren wie die Bild-„Zeitung“ ihrer Zeit, die blut- oder zumindest elends- und leidtriefende Aufarbeitung kleiner und großer Greueltaten und Schicksalsschläge. Wie passend, daß Dr. Dr. Wilhelm Röhl seinen von der Goethe-Gesellschaft präsentierten Vortrag Bänkellieder und Moritaten im Verwaltungsgericht hält und nicht an einem kulturelleren Ort. Verwaltungsgericht, Nagelsweg, Eingang 37, 19 Uhr
Donnerstag: Der Verfolgung und Unterdrückung von Juden, Ostarbeitern und Kriegsgefangenen in Fuhlsbüttel widmete sich ein ganzes Autorenteam und verfaßte Fuhlsbüttel unterm Hakenkreuz. Zur Präsentation sind alle Autoren anwesend, darunter: Silke Kaiser, die über Menschen berichtet, die in sogenannten „Mischehen“ lebten, sowie Hans-Kai Möller, der sie Lebensbedingungen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in Fuhlsbüttel und Ohlsdorf schildert.Bücherhalle Fuhlsbüttel, Ratsmühlendamm 23, 20 Uhr
Donnerstag: Um Macht, Ohnmacht und Machtmißbrauch geht es der Autorin Christel Hafke, die heute ihr gleichnamiges Buch vorstellt.Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstr. 1, 19.30 Uhr
Freitag: Er war der bitterböse Schilderer seiner bitteren Kindheit und Jugend und Heimat: Thomas Bernhard, Vorreiter aller Autoren, die heute beschließen, ihre Werke nicht mehr in Österreich aufführen zu lassen und einer der Spannendsten zwischen den großen Deutschsprachigen. Unter dem Titel Auslöschungen nähert sich das Gespann Monika Bleibtreu und A. Jung seinem Werk. Schauspielhaus, Kirchenallee 36, 21 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen