: Die Westspitzel der Stasi
Die „Rosenholz“-Kartei ist ausgewertet – etwa 6.000 Wessis haben für die DDR-Auslandsspionage gearbeitet
BERLIN epd ■ Für die DDR-Auslandsspionage haben deutlich weniger westdeutsche Stasi-Spitzel gearbeitet als bisher angenommen. Nach der Auswertung der „Rosenholz“-Daten ergebe sich eine Zahl von etwa 6.000 aktiven Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) der früheren Hauptverwaltung Aufklärung, sagte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, gestern in Berlin.
Davon seien 1989 noch 1.500 Stasi-Spitzel in der Bundesrepublik aktiv gewesen. Dagegen sei mit insgesamt 20.000 Stasi-IM das Agentennetz der für die Auslandsspionage zuständigen Hauptverwaltung in der DDR selbst überraschend hoch gewesen, so Birthler. Die vorliegende „Rosenholz“-Kartei enthalte insgesamt 280.000 Personendaten. Bei rund 90 Prozent von ihnen handele es sich nicht um Stasi-IM, sondern um Personen, die in deren Umfeld oder aus anderen für die Hauptabteilung wichtigen Gründen erfasst wurden, so die Behördenchefin. Bei 54 Prozent dieser Daten gehe es um Westdeutsche, 38 Prozent bezögen sich auf DDR-Bürger.