piwik no script img

Die WerbepauseDie Welt spricht Emoji

Bei der ersten Zeile können wir noch folgen. Ein Datum, der 22. Juni 2015. Aber dann wird es kompliziert. Eine Stadt, ein Auto, es läuft Musik, und dann stopp. Oder doch ein High-Five? Dann ein Minus, wieder Städte, Tag und Nacht, und dann wird es elf Uhr. What?

Bei dieser verschlüsselten Botschaft handelt es sich um die neuste Medienmitteilung von General Motors, die komplett in Emojis verfasst wurde. Angekündigt wird ein neues Auto, das 2016 auf den Markt kommen soll, so viel sei gewiss.

Emojis sind die bildgewordenen Smilies, Ideogramme, die meist für allgemeine Begriffe, Gefühle und Stimmungen stehen. Kaum ein Medium kommt mehr ohne sie aus. Und bereits macht die Rede von der ersten universellen Sprache die Runde. Esperanto kann also einpacken, heute spricht die ganze Welt Emoji!

Seit 2010 sorgt das Unicode-Konsortium für die Gestaltung der Symbole. Das wird nicht selten zum Politikum: 2012 forderte Miley Cyrus mehr ethnische Diversität bei Emojis. Die Gesichter sollten verschiedene Hautfarben bekommen.

Die Netzwelt rätselt nun über den Inhalt der Mitteilung des Autoherstellers. Dabei ist die Idee, ganze Texte in Emojis zu verfassen, nicht neu. 2014 veröffentlichte der chinesische Künstler Xu Bing das erste belletristische Werk in Emojis. Und auch den Melville-Klassiker „Moby Dick“ gibt es bereits in tausend kleinen Symbolen.

Emojis vereinfachen die Kommunikation. Dafür ist die Mitteilung jedoch ganz schön schwer zu entziffern. Matthias Fässler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen