Die Wahrheit: Bei akuter Schwerness
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Die Leserschaft darf sich an einem Poem über sommerliche Melancholie erfreuen.
Als Mittel gegen zu viel Schwere
gilt allgemein: geistige Leere.
Des Weiteren, das weiß man wohl,
hilft prima Schnaps und Alkohol.
Auch Sonnenbrand und Sandburgbauen
ist antischwer viel zuzutrauen;
sowie dem Fußball, der Musik,
dem Sex, der Außenpolitik.
Und nicht zuletzt verschaffen Luft
das Wurstbrot und der Kaffeeduft.
Doch rat ich dir: Lass deine Finger
bei Schwerness weg vom Unglücksbringer,
der nur Ballast ist an den Gliedern
mit seiner Masse, seinen Liedern.
Den, dem nur Schwerstgewicht entkeimt –
auf den zu Recht sich gar nichts reimt,
der nicht mal taugt im Leichtgedicht –
den lass in deine Nähe nicht.
So streich aus deinem schweren Leben
den Mensch. Ihn soll‘s dort niemals geben.
Alleinigkeit im Kern des Seins
ist Schwerness-Hilfe Nummer eins.
Als erste Übung raten wir:
Trenn dich vom schwersten Menschen – dir.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Vor der Bundestagswahl
Links liegen gelassen
Spendenrekord im Wahlkampf
CDU bekommt fast zehnmal so viele Großspenden wie SPD
Evangelische Kirche im Osten
Wer will heute noch Pfarrer werden?
Mögliches Ende des Ukrainekriegs
Frieden könnte machbar sein
Debatte nach Silvester
Faeser und Wissing fordern härtere Strafen
Baerbock und Barrot in Damaskus
Kein Geld für „islamistische Strukturen“