Die Vorschau: Pop brutal
■ „Wandas“Rock mit Kleiderordnung
Anstatt ins Studio zu gehen, haben „Wanda Chrome & the Leather Pharaos“ihr Debüt-Album „Eleven... the Hard Way“live in einem Club in ihrer Heimat Milwaukee eingespielt. Für längere Studioaufenthalte wäre auch gar keine Zeit gewesen, schließlich war das Trio die letzten zwei Jahre ununterbrochen in seinem 68er Chevrolet Impala auf US-Tour. Passender wäre es allerdings, würde die Band auf Motorrädern von Auftritt zu Auftritt donnern. Bassistin Wanda und ihre beiden männlichen Begleiter tragen soviel schwarzes Leder wie möglich, verbergen ihre Augenringe hinter Sonnenbrillen und bezeichnen sich als Hardcore-Glamour-Band. Doch statt nach Hardcore klingt ihre Musik gottlob nach simplem Power-Rock.
Gegründet wurden „Wanda Chrome & the Leather Pharaos“1991. Vor ihrem Live-Album haben sie etliche Singles und EPs aufgenommen, eine davon mit dem schönen Titel „Sympathy for the Record Industry“. Wer heute zu ihrem Konzert in der Buchtstraße in schwarzem Leder erscheint, bekommt Eintrittsermäßigung.
Der zweite Act des Abends, die Gruppe „Dumbell“, fühlt sich wohl in schnieken Anzügen, setzt aber musikalisch weniger auf Feinheiten. „Truly brutal pop“äußerte sich ein Kritiker begeistert zu ihrem Garagen-Rock. Zu den Hobbies des Quartetts gehören nach eigenen Angaben Schuhfetischismus, Angeln, Polizeiberichte, Dichterlesungen, gebrochene Nasen und lange schlafen. A.N.
Heute um 21 Uhr im Naturfreundehaus Buchtstraße
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen