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Die Tombola: Für und WiderContra: Akustischer Müll

Jahr für Jahr wird in der Bremer City lautstark für Autos Reklame gemacht. Wer gemütlich im Café sitzen oder einen Einkaufsbummel machen will, kommt nicht unbeschädigt daran vorbei. So aufdringlich darf Werbung nur sein, wenn sie einem guten Zweck dient: Dem Bürgerpark soll die Autowerbung nutzen, der Naherholung und ein bisschen der Ökologie.

Der Zweck kann aber nicht jedes Mittel heiligen. Die Tombola verkauft die Menschen zudem für dumm. Wenn an den Kassenhäuschen stehen würde, dass 30 Prozent des Los-Geldes eine Spende ist, dann wäre das ehrlich – wetten, dass der Umsatz rapide sinken würde?

30 Prozent sind schlicht zu wenig. Jeder, der in eine Spielhalle geht, „fördert“ den guten Zweck mehr, denn von der Zocker-Kohle fließt mehr als die Hälfte über Steuer und Spielhallen-Abgabe in öffentliche Kassen – insbesondere auch für die Stiftung Wohnliche Stadt.

Eine ehrliche Sammel-Aktion für den Bürgerpark würde weniger bringen, sagen die Organisatoren. Mag sein – aber wer gewöhnt die Leute daran, nur zu spenden, wenn sie auf Autogewinne schielen können?

Wenn die Tombola-GmbH&Co KG Platzmiete bezahlen müsste wie jede normale Werbeagentur, würden auch die 30 Prozent als „Kosten“ abgehen. Um die Lage klarzustellen, könnte man die Differenz zwischen Sammlung und der bisherigen Tombola-Spende dadurch „erwirtschaften“, dass die besten Plätze in Bremens guter Stube an lärmende Autohändler-Buden vermietet werden. Klaus Wolschner

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