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Die Segelwettbewerbe auf der FördeOlympia fordert Tribut

■ Weltrekord: 4000 Sportler, 1520 Boote

Alle vier Jahre haben die Kieler Woche und die Olympischen Sommerspiele etwas gemeinsam: Sie finden im selben Jahr statt. Ein Umstand, der sich auf erstere Veranstaltung nie sonderlich positiv auswirkt, wie Organisationsleiter Dieter Rümmli weiß: „Ich mache die Kieler Woche seit zwölf Jahren – und zum vierten Mal erlebe ich mit, daß das Interesse in den olympischen Jahren deutlich zurückgeht.“

Einzige Außnahme bei der 102. Auflage sind die deutschen Olympioni-ken Roland Gäbler und Frank Parlow. Die Weltmeister in der Tornadoklasse wissen gleichzeitig auch, warum sie der Ostsee-Regatta nicht fernbleiben: „Wir haben das Glück, zwei identische Boote zu besitzen.“ Das eine liegt schon in Savannah, mit dem anderen segeln die beiden vor Kiel. „Unsere Kollegen haben nur ein einziges Boot zur Verfügung. Deshalb ist ein Start in Kiel unmöglich“, lautet die einleuchtende Begründung von Gäbler. Die Folge: Das Duo hat die Förde in ihrer Disziplin fast für sich allein, denn nur drei weitere Spitzencrews haben gemeldet.

So werden die Kieler dieses Mal wohl auf große Attraktionen verzichten müssen. Ein Superlativ bleibt jedoch, da Kiel auch 1996 die weltgößte Regatta ist. Auf 1 520 Booten setzen 4 000 Sportler aus 32 Nationen vom 22. bis 30. Juni die Segel. Es wird zwei Premieren geben: zum einen die Deutsche Meisterschaft für Hochseejach-ten, an der sich 250 Boote beteiligen; zum anderen der Start von 30 Schiffen des Typs „Melges 24“ bei einer Seebahnregatta.

Am späten Dienstag, bei der traditionellen Ruderübergabe der internationalen Klassen an die „Olympia-Boote“, wird erstmals in der 114jährigen Geschichte der Kieler Woche ein Gala-Feuerwerk über dem Schilksee zu bewundern sein. „Im nächsten Jahr“, verspricht Chefplaner Rümmeli angesichts des fehlenden sportlichen Glanzes, „werden auch wir wieder explodieren.“ M. Scherf

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