: Die Produktion in Ostdeutschland bleibt hinter dem Konsum zurück
Berlin (dpa/vwd) — Die Einkommen der privaten Haushalte in den neuen Bundesländern werden nach Einschätzung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in diesem Jahr um 22Prozent und 1993 um 15Prozent steigen. 1992 werden damit rund 60Prozent des Niveaus in den alten Bundesländern erreicht. Die Lebenshaltungskosten in den neuen Ländern werden 1992 um zwölf Prozent und 1993 um neun Prozent steigen, heißt es in dem gestern vorgelegten Gutachten des einzigen offiziellen Wirtschaftsforschungsinstituts Ostdeutschlands.
Die Nachfrage der Bevölkerung und das Produktionsniveau in den neuen Ländern klaffen weiterhin auseinander. Die Nachfrage in Ostdeutschland wird nach Einschätzung der Hallenser in den kommenden zwei Jahren nur zur Hälfte durch ostdeutsche Produktion gedeckt; Transferleistungen des Westens bleiben also weiterhin nötig.
Das Institut geht davon aus, daß sich die Zahl der Erwerbslosen 1992 bei 1,4 Millionen einpendeln wird. Die Zahl der Erwerbstätigen wird auch für das kommende Jahr auf 5,5 Millionen geschätzt. Bei Wegfall von ABM würde sich die Zahl der Arbeitslosen dieses Jahr um 1,7 Millionen, im nächsten um 1,4 Millionen erhöhen.
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