KLIMAVERÄNDERUNG : Die Nordsee ist zu warm
CUXHAVEN | Dem lang anhaltenden Winterwetter zum Trotz ist die Nordsee wärmer als in ähnlichen Kälteperioden der Vergangenheit. Die Durchschnittstemperatur habe im Januar bei 6,3 Grad und damit nur knapp unter dem langjährigen Mittel von 6,6 Grad gelegen, sagte der Leiter des Referats „Physik des Meeres“ am Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Hartmut Heinrich. In den ähnlich langen und kalten Wintern der 70er- und 80er-Jahre sei die Wassertemperatur dagegen auf Werte zwischen 5,1 und 5,7 Grad gesunken. Heinrich erklärte das Phänomen mit der Erwärmung der Nordsee durch den Klimawandel. Von Dezember 2009 bis Januar 2010 registrierten die Fachleute des BSH bei ihren regelmäßigen Messungen immerhin einen regelrechten Temperatursturz. Aber auch das Absinken um 2,6 Grad reichte nicht aus, um die früher in solchen Kälteperioden üblichen Temperaturen zu erlangen. Die Durchschnittstemperatur der Nordsee wird unter anderem aus Daten von den Feuerschiffen „Ems“ und „Elbe“ sowie von der Forschungsplattform Fino vor Borkum ermittelt. Aktuell liegen die Wassertemperaturen dort bei 2,6 Grad. (dpa)