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■ Die Militärpräsenz der USA in Saudi-ArabienDer Schein der Sicherheit

Das FBI ermittelt. Diesmal rief der saudische König nicht US-Truppen, sondern die US-Bundespolizei zu Hilfe. Sie soll, nach dem Attentat auf Militärberater der USA in der Hauptstadt Riad, dem dortigen Polizeiapparat unter die Arme greifen. Sinnfälliger kann sich die Abhängigkeit des saudischen Königshauses von seinen US-Protektoren nicht zeigen.

Seit dem Golfkrieg hatten sich die USA mit der dauerhaften militärischen Präsenz in Saudi-Arabien einen langgehegten strategischen Wunsch erfüllt. Aber das Regime König Fahds, das sich als regionale Großmacht sieht und als Behüter der heiligen Stätten des Islam feiern läßt, hat die offene und dauerhafte Stationierung amerikanischer Truppen mit dem Verlust von Glaubwürdigkeit in der islamischen Welt bezahlt. Die vielgepriesene Stabilität des Königreichs, sprich das Überleben des Königshauses, liegt eben trotz der milliardenschweren Waffenkäufe im Westen vollkommen in den Händen Washingtons.

Die Nahostgespräche, die kurz nach dem Golfkrieg zwischen den arabischen Ländern, der PLO und Israel in Madrid einsetzten, lenkten die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit bis jetzt von den Problemen ab, die mit der Stationierung amerikanischer Truppen entstanden. Die kollektive Erinnerung vieler Menschen in der nahöstlichen Region ist durch die Geschichte aufeinanderfolgender ausländischer Interventionen geprägt. Von Anfang an wurde deshalb die Dauerpräsenz ausländischer Trruppen in der saudischen Wüste mit Mißmut aufgenommen. Im Schatten der Bohrtürme sitzen US-Truppen nun im Zentrum des Reichtums der Region. Man stelle sich vor, im Ruhrgebiet seien arabische Truppen stationiert, um den reibungslosen Transport billiger Ruhrkohle nach Kairo, Bagdad oder Riad zu garantieren. Das Gefühl, ständig von westlichen Interessen bestimmt zu werden, untergräbt das arabische Selbstbewußtsein.

Der Anschlag hat die US-Truppen am Golf vollkommen überrascht. Die US-Einrichtungen am Golf scheinen sich bisher vor Attentaten völlig sicher gefühlt zu haben. Und das in einer Region, in der jedes US-Konsularbüro oder jedes US-Kulturinstitut ansonsten eher einem Bunker gleicht. Daß der erste Anschlag auf eine dieser Einrichtungen fast fünf Jahre nach dem Golfkrieg stattfand, ist das eigentlich Verwunderliche in einem Land, in dem jeder offene Ausdruck von Opposition gegen das Königshaus und seine Beschützer im Keim erstickt wird. Kharim-AL-Gawhary, Kairo

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