: Die Liedermacher
Nicht unbedingt spektakulär, dafür einfach schön: Bei den Go-Betweens kümmert man sich noch ums korrekte Songwriting
Ach ja, Macht! Meinen doch manche, dass man mit dem Daumen-nach-oben/Daumen-nach-unten Karrieren pushen könnte. Oder zerstören. Die treuherzigen Nachwuchsbands, die allen dahergelaufenen Popjournalisten ihre Geschichte erzählen wollen. Manchmal glauben es sogar die Popjournalisten selbst. Ist natürlich Blödsinn. Denn dass zum Beispiel Bruce Spingsteen zum Star aufgestiegen ist, lag keineswegs daran, dass (der durchaus prominente) Kritiker Jon Landau in ihm partout die namentliche Zukunft des Rock ’n’ Roll gesehen haben wollte. Das wurde nur später brav für die Legende zitiert, als dann der große Bruce der kleinste gemeinsame Nenner war, auf den sich eben alle einigen konnten. Sogar Popjournalisten. Die Zunft also, die in ihren empfindsameren Vertretern nun über Jahrzehnte hinweg ganze Poesiebuchbreitseiten den Go-Betweens widmete. Hätten diese herzvollen Hymnen wirklich bei den Plattenkäufern angeschlagen, dann würde die australische Liedermacher-Vereinigung eben nicht wie heute im BKA-Luftschloss spielen, sondern in der Arena. Mindestens. Und das liegt nicht nur an dem spichwörtlichen Pech, das die Go-Betweens mit ihren Plattenfirmen hatten. Sondern schlicht daran, dass sie einfach zu unspektakulär sind und sich da draußen die Massen eben nicht unbedingt Songs über deutsche Bauernhäuser anhören wollen, so wie das Robert Forster (der eine Teil der Band) mal als Ausweis für intelligentes Liedermachen forderte. Aber das hat schon alles seine Richtigkeit. Die Go-Betweens sind eine Herzensangelegenheit. Und diese Dinge will man sich gar nicht von den Massen platt trampeln lassen.