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Die KultusministerkonferenzBlack Box der Unzuständigkeit

Ewig interessierte sich niemand für die Kultusministerkonferenz. Jetzt treibt sie Gymnasien und Hochschulen an den Rand des Ruins – und Bildungsbürger auf die Barrikaden.

Im Schnelldurchgang zur Reifeprüfung – da kann's schon mal Chaos geben. Bild: JoeEsco / photocase.com

Auf der Straße und in den Medien kocht die Empörung über das verkürzte Abitur hoch. Das G8, das Abi in acht Jahren, sei ein "Diebstahl der Kindheit", schimpfen die Zeitungen landauf, landab. "Die Turbo-Schule ist Quatsch", steht im Stern.

Das alles war bereits im Jahr 2008. Damals wachte die Nation auf und merkte, was die Kultusminister da eigentlich ausgeheckt hatten. Wie sollte es weitergehen mit dem Gesellenstück des Bildungsbürgers, dem Abitur, zu dem man den Weg von bisher neun auf acht Jahre verkürzt hatte? Mittlerweile erleben wir gewissermaßen die dritte Protestwelle dagegen.

Alle warteten damals gespannt auf eine Reaktion der Schulminister, vereinigt in der unaussprechlichen "Ständigen Konferenz der Kultusminister", kurz KMK. Da versuchte in Berlin gerade Annegret Kramp-Karrenbauer, die neue Präsidentin der KMK, zu erklären, wie famos das Bonsai-Abi bei ihr zu Hause im Saarland klappe. Einer der Reporter fragte trocken: "Wird sich die KMK mit dem Thema befassen?" - "Mit welchem Thema?", fragte die heutige Ministerpräsidentin des Saarlands. - "Mit dem Turboabi. Werden die Kultusminister es noch einmal thematisieren?", hakte der Kollege nach. "Eigentlich eine gute Idee", sagte Kramp-Karrenbauer.

So ist die KMK. Mögen draußen Pisa- oder Rechtschreib-Stürme toben, die Kultusminister rührt das nicht. Sie hüten ihr meterdickes Konvolut an Beschlüssen wie einen Goldschatz. Die Konferenz der 16 Landeskultusminister regelt penibel das deutsche Schulleben und wacht über Abschlüsse, Lehrpläne und Sommerferien. Anfragen wies sie noch vor kurzem empört zurück. Die KMK ist einfach anders.

Vorstaatlicher Verteidigungsposten

Der Hochschulpakt

G8 ist die Abkürzung für das achtjährige Gymnasium. Die Bundesländer haben das Turboabitur vollkommen uneinheitlich eingeführt: In Thüringen und Sachsen gibt es das Schnellabi seit 1991/92, im Westen dauerte es zehn Jahre länger, ehe man sich zum G8 entschloss. Das Saarland führte es 2001 ein, dann folgten Hamburg, Sachsen-Anhalt, Bayern u. s. w.

Die Bewährungsprobe für die total chaotische G8-Reform beginnt jetzt: Ab Oktober rollen sogenannte Doppeljahrgänge, also die letzten Normal- und die ersten Schnellabiturienten auf die Hochschulen zu. Vor allem in den großen Ländern wird dies zu einer regelrechten Studentenflut führen - in Bayern und Niedersachsen (2011), in Baden-Württemberg (2012) und Nordrhein-Westfalen (2013).

Der Hochschulpakt ist der Versuch, den erwünschten Studentenansturm an die Hochschulen zu bringen. Der Bund bezahlt dafür mehr als 2 Milliarden Euro. Die Gegenleistungen der Länder sind schwer zu beziffern.

Und so ist sie seit 1947. Noch ehe in der Bundesrepublik das Grundgesetz verabschiedet war, zimmerten sich die Kultusminister schon ihre Ständige Konferenz zusammen. Seitdem dünkt sich das Gremium als eine Art vorstaatlicher Verteidigungsposten: Uneinnehmbar, etwas Höheres, zum Schutze der Kulturhoheit der Länder. Mochte man sie auch als griechische Landschildkröte verspotten - die Kultusminister juckte das wenig.

Jetzt könnte das anders werden. Denn sie haben gleich zwei gigantische Fehlleistungen zu verantworten. Sie peitschen Abiturienten im Schnelldurchgang zur Reifeprüfung - und sie haben nicht genug Plätze für die beschleunigten Studienbewerber geschaffen. Und wieder geht das Bürgertum auf die Barrikaden.

Peter Körte zum Beispiel. Er ist Journalist und leidenschaftlicher Gegner des Turboabiturs. Körte sieht die zivilgesellschaftliche Infrastruktur von Musikschulen über Sportvereine und Kirchengruppen gefährdet. Und das nur, "weil Gymnasiasten keine Zeit mehr für etwas anderes haben, als zu lernen. Was werden das eigentlich für Menschen, deren Alltag von der Schule fast gänzlich kolonisiert wird?", fragt der Berliner Anti-G8-Aktivist. Körte ist ein G8-Grünschnabel, ein Neuling. Aber es gibt ihn, und er ist wütend. Körte gehört der dritten Protestwelle gegen das schlampig beschleunigte Abitur an.

Die erste Welle begann um 2001 herum, als die Länder den Weg zum Abitur zu verkürzen begannen. Der Protest war verhalten. Ganz anders 2008. Da merkte der TV-Talker Reinhold Beckmann, dass seine Kinder immer ziemlich spät und sehr erschöpft nach Hause kamen. "Unsere Kinder sind total überfordert!", polterte er. Die Bild-Zeitung begann eine Serie, und sogar die Kanzlerin monierte, dass die Stundenzahl und die Lehrpläne nun überhaupt nicht angetastet wurden.

Minister- contra Beamtenrunden

Nun ist die KMK ein komplizierter Mechanismus. In diversen Ausschüssen beharken sich Minister- und Beamtenrunden. Alles muss einstimmig abgenickt werden, alles hinter verschlossenen Türen. Die Kultusminister sind eine Art Blackbox der Unzuständigkeit. Egal, wo man Kritik hineinwirft, sie kommt nie wieder heraus.

Als Merkel und diverse Ministerpräsidenten über das G8 zu motzen begannen, zogen die KMK-Kärrner maliziös die Augenbrauen hoch. "Das ist Populismus", sagte etwa der bienenfleißige Staatssekretär Günter Willems (CDU). "Jetzt melden sich diejenigen zu Wort, die das achtjährige Gymnasium in ihren Ländern möglicherweise ohne ausreichende Beteiligung der Betroffenen durchgesetzt haben." Ein Fingerzeig auf Rabiatreformer wie Edmund Stoiber, der das Schnellabitur einfach angeordnet hatte - gegen den Willen seiner Kultusabteilung.

Der Streit über das Schnellabi ist kompliziert. Im Kern geht es um die Zahl 265. Das sind die sogenannten Wochenstunden, welche die Kultusminister als Mindeststandard für das Abitur festsetzten. Wie diese Stunden über acht Jahre Gymnasialzeit zu verteilen sind, blieb den einzelnen Ländern überlassen. Eine echte inhaltliche und pädagogische Reform des Gymnasiums gab es freilich nie.

Auf Deutsch hieß das: Die Stoffpläne wurde nicht entrümpelt, sondern von neun auf acht Jahre gestaucht, und das hieß tagtäglich sieben, acht oder gar neun Stunden in die Schule! "Es war krass, sogar die Bücher waren voller Fehler", erinnert sich Irinia Heitmann vom Albert-Einstein-Gymnasium in München. "Wir hatten regelmäßig Nervenzusammenbrüche und Burn-outs. Ich hab erlebt, dass Schüler mitten im Unterricht das Weinen anfingen, einfach so."

Fast jeder politische Protest endet irgendwann. Der gegen das achtjährige Gymnasium aber ist unerschöpflich. Egal, wie alt die Beschlüsse sein mögen, sie werden immer neu verdammt. Peter Körte etwa gesteht freimütig ein, "dass ich die Auswirkungen der verkürzten Schulzeit erst in ihrer ganzen Schärfe wahrgenommen habe, als mein eigenes Kind davon betroffen war".

Aus Weinkrämpfen wird Wut

Körte und seine Berliner G8-Gegner denken aber gar nicht daran, aufzuhören. Neue Regierung, neues Gück. Ihm ist es egal, wenn sich "die lokalen Schulverantwortlichen impotent stellen. Jedes Land hat einen Handlungsspielraum und kann selbst bestimmen, ob es das Neunjahres-Gymnasium als Option anbieten will."

Zehn Jahre nach Einführung des Schnellabis stehen die Kultusminister vor einem Scherbenhaufen. Erste Länder bieten das Abi bereits parallel in acht und neun Jahren an. Das nährt wiederum den Protest in anderen Ländern. Und während unten im Gymnasium die Protestflamme aufflackert, brennen die Unis bald lichterloh. Denn die Bürgerkinder merken, dass sie für Weinkrämpfe und Lernstress nicht etwa belohnt, sondern bestraft werden: Es fehlen 50.000 Studienplätze, viele Turboabiturienten stehen auf der Straße.

Zu verantworten hat das erneut - die KMK. Die Kultusminister haben den Bund frech herausgefordert, ihnen die Studienplätze zu bezahlen. Dafür wurde eigens ein milliardenschwerer Hochschulpakt geschmiedet - bezahlt von Berlin. Aber die Gegenleistungen der Länder sind Stückwerk geblieben. Mit provisorischen Hörsälen, Nachtschichten und befristeten Dozenten wollen die Länder den Ansturm bewältigen. Nachhaltige Uni-Politik sieht anders aus.

Die Studienberechtigten des Jahres 2011 wirken gelassen, noch. "Ich vermute, dass allenfalls die Hälfte gleich studiert", berichtet etwa Bernhard Daniel Schütze, Schülersprecher und G8-Abiturient aus Bremervörde. "Uns war klar, dass es sowieso nicht genug Studienplätze für alle geben würde."

Schwamm drüber!

Aber auch Bürgerkinder werden wütend, wenn man sie um den gerechten Lohn für ihre Arbeit betrügt. Und genau das tun die Kultusminister gerade.

Im ihrem 64. Jahr steht die KMK vor einer Zerreißprobe. Ihre Schulminister haben das Prunkstück des deutschen Schulwesens verkürzt und verhunzt - das Gymnasium. Und ihre Hochschulminister haben zugleich versäumt, ausreichend Studienplätze aufzubauen. Das bedeutet, sie haben in ihrem Verfassungsauftrag versagt. Die Kultusminister haben zudem den unausgesprochenen Pakt mit den Bildungsbürgern gebrochen. Geht es in Hauptschulen schlimm zu - Schwamm drüber! Schmuddelkinder waren für das Bildungsbürgertum noch nie das Zielpublikum. Aber wenn die Kultusminister in ihrem Kerngeschäft schlampen, den Bürgerkindern Karrierevorteile zu verschaffen, reagiert der Souverän sauer.

Das ist der Stand der KMK vor dem heißen Herbst des Studentenansturms: Sie kann nicht Gymnasium, sie kann keine Studienplätze. Dabei steht KMK für Kultur. Eigentlich.

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38 Kommentare

 / 
  • A
    Astraia

    @Mensch ---

     

    okay, das wäre wahrscheinlich wirklich fair, wenn man die Intelligenz entscheiden lässt -- Da Hessen mittlerweile ne Abiturientenquote von 50% - andere Grostadtregionen von 60% und ganz DE von 45% könnte es allerdings Widerstand dagegen geben.

     

    Halten wir uns also wieder an die 1/3 Regelung -1/3 MUSS! auf Haupt- und Realschule.

     

    Aber halt! 1/3 ist aber zu viel!!! Viele Hirnforscher waren lange Zeit der Auffassung das nur maximal 16% der Bevölkerung als Hochbegabt bzw. sehr begabt bezeichnet werden können und einem IQ jenseits der 111 (Studierfähigkeit) aufweisen - manche gehen evtl. von 20% aus -- diese oberen 16- maximal 20% dürfen dann nach vorherigem IQ-Test und mehrwöchigen Assessment Center in Klasse 4 (Vorbild: bayerisches Proben-verfahren) in ein Gymnasium eintreten - die anderen MÜSSEN in die praxisorientierten Lernprogramme - auch wenn ihre Interessen eigentlich anders sind.

     

    dann muss aber auch der 2. Bildungsweg blockiert werden. Außerdem sollte man die Allgemeinbildung dann auf ein Mindestmaß reduzieren zugunsten der Berufsbildung. Das brauchen die dann ja nicht - wer braucht das schon?

     

    Stattdessen könnte man dann noch früher mit der Berufsbildung anfangen - in Bayerns Hauptschulen beginnt die ja schon ab Klasse 5 - das hat dann Modellfunktion.

     

    mit 16 in die Lehre ---- es gibt tatsächlich schon entwickelte Länder da draußen, wo keiner mit 16 abgeschult wird, sondern fast alle 12-13 Jahre zur Schule gehen --- in einigen gegenden Indianas gibts schon Schulen mit ner Highschoolabsolventenquote von über 90%.

     

    mt 16 ist man ja in der Pupertät und nicht erwachsen - das Eintrittsalter in ner Ausbildung in DE liegt mittlerweile bei 19,4 Jahren - viele Firmen wollen gar nicht mehr Jugendliche einstellen. Selbst das Handwerk will mittlerweile am liebsten Abiturienten in vielen Gegenden.

     

    und in den meisten Ländern hat auch die berufliche Highschool/Sekundarstufe 2 IMMER mehr Allgemeinbildung als in DE - das ist anderswo ein berufliches Abitur - da ist DE sogar eine Ausnahme!

     

    mit 16 abschulen ist nicht mehr zeitgemäß - Berufe haben sich auch weiterentwickelt - die bleiben nicht in den 1960er Jahren. Obwohl die KMK ja alle Berufe immer auf Hauptschulniveau fixiert , gerade so als würden die meisten Deutschen noch Volksschule machen - die Schule fürs einfache Volk. Die lassen sich auch nicht davon stören, dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt - warum auch.

     

    lasst uns die Räder zurückdrehen -- am besten Gymnasium, Abitur und Hochschule wieder nur für Adel, Klerus und maximal 2% oberstes städtisches Großbürgertum.

     

    oder für Adel dann wieder die besonders exklusiven Ritterschulen.

  • A
    Astraia

    das G8 Abitur ist eine gute Vorbereitung auf die Uni - denn da man in DE ein 4-5jähriges Diplomstudium in einen 3jährigen Bachelor gepackt hat um Geld zu sparen ist der Stress momentan so groß, dass man schon möglichst durch die Schule darauf vorbereitet werden sollte, um die Uni zu überleben - so steht man in Fächern wie Chemie schon mal von morgens um 8 bis abends um 18 h im Labor rum - an arbeiten nebenbei ist gar nicht mehr zu denken - wer das möchte, kann gleich hinwerfen.

     

    von daher ist es sinnvoll schon abgehärtet und stressresistenter an der Uni anzukommen.

     

    außerdem wird auch hier mit zweierlei Maß gemessen: für die Schüler anderer Schulen hält man es durchaus für angemessen, dass ein gerade mal 15-16jähriger den ganzen Tag arbeiten soll - da fragt auch keiner nach, ob dieses pupertierende Kind dann noch Zeit hat zum Geigespielen oder Sportverein. Achne, sowas brauchen die auch nicht.

     

    auch da wird mit zweierlei Maß gemessen wie immer.

     

    des Weiteren manipuliert die KMK in der Bildung dieser Kinder herum wie sie lustig ist ohne das sich jemand aufregt außer meine Person - man kann sagen, dass es bei den anderen Kindern immer egal ist, was mit denen ist. Deshalb ist diese Aufregung um G8 geradezu lächerlich. Was nicht heißt, dass ich sie wirklich befürworte -- in DEutschland wird in der Bildung aber immer das gemacht, was die Wirtschaft möchte - die Wirtschaft wollte das G8!

     

    sie wollte jüngere Studenten und Absolventen haben - und die Politik in DE macht immer in der Bildung das, was die Wirtschaft möchte!

     

    witzigerweise will jetzt aber die CDU eine Art Sozialdienst für alle - anstatt des 13. Jahres gibts dann halt den. Und es gibt welche, die holen das 13. Schuljahr jetzt privat nach, um sich auf ein Studium vorzubereiten - gegen Geld natürlich.

     

    es beklagen sich auch schon einige Unis und FHs das die Vorkenntnisse der Studenten durch G8 abgenommen haben - das hat zumindest der VDI mal behauptet vor einiger Zeit.

     

    wo die KMK sonst noch herummanipuliert, lässt sich hier gut sehen:

     

    http://www.blv-bw.de/65.0.html

     

    http://www1.tu-darmstadt.de/schulen/hems/Hems2002/Schulformen/FOS/hems-kritik_fos-lp_et_05-2006_u.pdf

     

    so sieht in DE mittlerweile die Berufsschule aus:

     

    http://www.berufsbildung.nrw.de/cms/unterrichtshilfen-zu-einzelnen-berufen/gesamtuebersicht/wirtschaft-und-verwaltung/automatenwirtschaft/lernfelder/uebersichten-lernsituationen-aller-buendeslungsfaecher.html#lf1

     

    wer würd da noch sein 16jähriges Kind hinschicken? Ich nicht! Religionslehre und Sport im Lernfeld "Alles paletti auf der Palette" DAS wär mir für meine Kinder zu BLÖD!

     

    ich lern nicht mehr Fächer, sondern "alles paletti auf der Palette" - und sowas denkt sich ne "Kultur"behörde aus. Kulturell ist DE schon längst ganz unten angekommen! Humboldt dreht sich im Grabe um, wenn er das sieht wie da verhunzt wird. ehrlicher wäre es, die Allgemeinbildung einfach ganz untergehen zu lassen anstatt so ne Alibi-Verblödung durchzuführen. Gebt doch endlich zu, dass die keine Allgemeinbildung haben sollen! So ehrlich muss man sein! Dann lasst die doch untergehen und macht für die nur noch Berufsbildung ab Klasse 5 so wie man es mittlerweile in Bayern auch verstärkt macht an Hauptschulen -- nehmt doch noch mehr Allgemeinbildung raus. Brauchen die nicht! Die sollen nichts können, sondern nur arbeiten.

     

    dazu passt: Die Manipulation in den Lehrplänen:

     

    http://www.gew-hessen.de/index.php?id=296&tx_ttnews%5Btt_news%5D=247&tx_ttnews%5BbackPid%5D=586&cHash=18c0c5cde1420735946d2975a19ec80f

     

    das hat alles die KMK verbrochen. Die manipuliert so lange an der Bildung herum, bis viele in der BRD schlechter gebildet sind als anderswo.

  • S
    Samuel

    @Nicolai Hahahaha und weil das Bildungssystem in Belgien und mit nur 12 Jahren so toll ist, sind sie dort seit Jahren nichtmal in der Lage wie Menschen zu kommunizieren, sich zu einigen und eine Regieurng zu bilden. Gott behüten uns vor einem Bildungssytem, dass solche Charaktere ausbilden - hach leider zu spät, 12-Jahres-Pseudoabi haben wir ja hier schon.

     

    Auffällig ist auch, dass nur G12-Scheinabiturienten das System vermutlich als eigene Legitimation für ihre staatliche erzwungene Minderleistung und Niveaureduktion loben. Normale Abiturieneten in 13 Jahren und verantwortungsvolle Eltern können dieses neue Pseudo-Abi und die anschliessende Bologna-Pseudo-Uni-Ausbildung, denn Studium exitiert nicht mehr, nur klar als sinnbefreiter Entbildungsirrtum jüngerer Generationen offenbaren und berechtigt dessen Abschaffung fordern!

  • B
    Bürgerin

    Seit Jahre frage ich mich, weshalb man nicht endlich die Kultusministerien abschafft und eine für ganz Deutschland verbindliche Schulreform auf den Weg bringt, die auch diesen Namen verdient.

     

    Statt auf die kids zu schimpfen, sollten wir ihnen das Recht auf Bildung und Freizeit einräumen. Neun Jahre bis zum Abitur sind weder tragisch noch volkswirtschaftlich problematisch.

  • S
    Sophia

    Als Betroffene des achtjährigen Gymnasiums kann ich nur sagen, dass die Idee an sich keine schlechte ist, nur dass eben an der Umsetzung, allen voran an den Lehrplänen, "geschlampert" wurde. Völlig unerklärlich finde ich, dass beispielsweise Sozialkunde, meiner Meinung nach ein wichtiges Fach, in der gymnasialen Oberstufe einstündig unterrichtet wird, wohingegen Fächer wie Musik und Kunst zweistündig sind.

    Zeit für andere Aktivitäten (Sport, Instrument) bleibt meiner Meinung nach, zumindest in den unteren Klassen.

     

    @Mein Name: Vielleicht hast es du noch nicht mitbekommen, dass in jedem Bundesland das Bildungsniveau unterschiedlich ist. In Bayern und Baden-Württemberg beispielsweise hat das 9-jährige Gymnasium eine lange Tradition (das Kollegstufensystem zum Beispiel gibt es seit 1976, das 9-jährige Gymnasium an sich noch viel länger). Vielleicht hast du auch mitbekommen, dass gerade in diesen Bundesländern, wo "die Wessis, die noch ein Jahr länger brauchen, um ihre Unwissenheit zu verschleiern" zur Schule gehen, das HÖCHSTE Bildungsniveau in ganz Deutschland herrscht.

    Außerdem finde ich dein Kommentar ziemlich niveaulos. Klingt ja fast so, als wärst du neidisch auf die westdeutschen Bundesbürger und ziehst deshalb solche nichtigen Argumente herbei!

     

    @Felix: Sag mal, WO lebst du denn? Sind die letzten 66 Jahre seit Kriegsende an dir vorbeigegangen?!

    Sicher war die Zeit damals schwer, als "Bauernkind" sich zwischen den reichen Akademikerkinder zu behaupten.

    Aber Kinder hungern lassen, in ungeheizten Zimmern schlafen lassen, im Winter barfuß gehen lassen? Sie knallhart arbeiten lassen? WOZU, wenn wir doch die Möglichkeit haben um sie zu sorgen, ihnen Bildung und Perspektive zu bieten? Damit sie genauso VERBITTERT werden wie du?

    So ist das nunmal, Zeiten ändern sich. Und wenn auch die heutige Jugend (zumindest in Deutschland) meist nicht an Hunger leidet oder es ihr unmöglich wäre sich zu bilden, hat auch sie "ihr Päckchen zu tragen". Globalisation, viele Arbeitskräfte, Arbeitslosigkeit. Und dann gibt es da auch noch den GENERATIONENVERTRAG, der nicht mehr funktioniert und dessen Last WIR tragen werden MÜSSEN. Und von dem auch wahrscheinlich du letztendlich profitieren wirst!

    Aber wenn du immer noch der Meinung bist, dass sich seit Kriegsende NICHTS verändert hast; und meinst, dass die Kinder diese Widrigkeiten auch erleiden müssen, dann GEH DOCH! Such dir irgendeine Diktatur oder einen totalitären Staat (wie wär's mit China?) und tob dich aus. Das Zeug dazu hast du anscheinend ja!!!

  • M
    Meiering

    Wettbewerb, Tradition des 12-Jahre-Abi im Osten, "Des passt scho", "schneller in den Arbeitsmarkt" ...

     

    Viele der in den Kommentaren aufgeführten Argumente sind blanker Schwachsinn. Gerade hat die ZEIT noch einen Artikel zur Gestohlenen Kindheit, die auch hier im Artikel angesprochen wird, herausgebracht (Die ZEIT, 8.9.11, S.47f).

    Durch unser kulturell bedingtes konsumorientiertes Verhalten, das wir auf unsere Kids 1:1 übertragen, rauben wir ihnen den Freiraum sich kreativ zu betätigen. Durch unseren ständigen Optimierungszwang, den man auch an der Verkürzung der Schule sieht (schneller, besser), setzen wir ihnen Beispiele vor die Nase die sagen: "Amüsier dich schneller, produktiver, dann ab ins Bett, damit Mami und Papi auch noch effiziente Erholungszeit alleine vor dem Fernseher haben können!"

     

    Was aber in wirklichkeit VIEL zu kurz kommt ist einfach die Zeit!

     

    Wie soll man denn beim Spielen Erlebtes vernünftig reflektieren ohne Zeit? Eine Stunde Fernsehen, eine Stunde PC, eine Stunde PS3 und dann ins Bett. Wie wär's einfach mal mit Lego und viel Zeit beim kreativen austoben OHNE Bildschirm?

     

    Wie soll man denn andere Lebensinhalte vernünftig reflektieren ohne Zeit? Wenn man nach der Schule und den dazugehörigen Hausaufgaben keine Zeit mehr hat für einen Sportverein oder Musikunterricht, wie es im Artikel angesprochen wurde, oder vielleicht auch Pfadfinder um menschliche Werte und Werte der Natur vermittelt zu bekommen, oder freiwilliges, ehrenamtliches Engagement, wie soll man dann etwas anderes werden als ein Nerd, der hinter Büchern verschwindet und sich "optimiert und effizient" amüsieren muss mit PC und PS3?

     

    Wie soll man denn die Schule vernünftig reflektieren, wenn man von einem Programmpunkt des Tages zum nächsten rast, für nichts mehr Zeit bleibt, für keinen ruhigen Gedanken an das, was man gerae gemacht hat, für ein Gespräch über anderes als die kurzen Highlights und hauptsache sie sind lustig, damit man sich noch amüsiert?

     

    Liebe Leute: Die Zeit wird in der Tat gestohlen. Und dass sie unseren Kindern jetzt auch noch durch eine ihrer wichtigsten Institutionen gestohlen wird ist ein Verbrechen.

     

    Stress und Schnelligkeit haben NIEMALS richtigen Lerneffekt gehabt. Reflexion und Ruhe, vielleicht auch Zeit für ein lockeres Pläuschchen über Lerninhalte mit dem Lehrer, wenn man das Pensum durch hat, DAS ist das richtige Lernen!

  • A
    alexander

    "Von früher war es noch härter" bis "mir hat die 12. gereicht" (mir auch, aber ich wäre auch noch geblieben zu Gunsten eines 13 Jahres) sprüht hier viel Zorn.

    Es geht nicht um euch Nachkriegszöglinge und um die bestandenen 8erAbiture.

    Es geht um Bildung und um Einfinden in der Welt. Wissenschaft ist nicht Forschungsresultat durch Zeit.

    Ich für meinen Teil würde in diesen Tagen noch länger brauchen für ein Abitur, fachlich und menschlich, denn wir die, die es schon geschafft haben, haben nebenher die Welt noch ein wenig unübersichtlicher gestaltet.

    Wenn es so einfach wäre Feldarbeit und kalte Küche, aber Sie, der sie das bemängeln, kaufen längst nicht mehr beim Dorfkrämer und deswegen gibt es für Schüler keine Feld-Jobs. Es gibt bornierte alte Leute und hochgeschraubte Erwartungen.

    Und Kinder, die mit 14 schon ihr Leben planen sollen, wo es doch die "Großen" so schlecht vorleben.

  • T
    tazitus

    @Felix: Bisher habe ich geglaubt, "Realsatire" sei ein Oxymoron.

     

    @T.R. apropos "Symbolbild": Vielleicht möchte taz.de im Blog von Stefan Niggemeier erwähnt werden.

  • S
    Stefan

    @ Schleiermacher

     

    Immer wieder interessant, elitäres Dasein von Priveligierten in der TAZ vorgeführt zu bekommen.

     

    Hier waren die Günstlinge einmal Kinder, wie auch bei Herrn Gysi, der extra umzog, damit seine Tochter auf eine Europa-Schule gehen konnte und nicht mit Migrantenkindern eingeschult werden muß.

     

    Die Wolkenkuckucksheime der Pseudo-Linken demaskieren sich immer öfter.

  • M
    mdarge

    In Roman Herzogs Ruck-Rede von 1997 wurde bereits die Unzulänglichkeit der Kultusministerkonferenz kritisiert. Jeder solle doch machen, was er selbst für richtig hält. Das Gegenteil ist eingetreten. Weiter wird auf Konsens verhandelt, auf Teufel komm raus und unter Aufgabe aller Ideale, die aus der Summe der Erfahrung und der Abwägung unterschiedlicher Interessen sich über einen langen Zeitraum entwickelt haben.

     

    Ein kurzer Paukenschlag, der Machtwille der mit der Faust auf den Tisch schlägt, ist vielen wichtiger. Dazu kommen die unterschiedlichen Hierarchiestufen, wo sich jeder Mister-Wichtig sich selbst verwirklichen möchte.

     

    Doch es ist unsere Harmoniesucht, die alles bundeseinheitlich will, die zu solchen Zuständen führt. Europa wird immer unterschiedliche Systeme haben. Die KMK ist von Grund auf eine Antidemokratische Organisation. Sie zu Entmachten sollte Ziel aller Bildungspolitik sein.

  • N
    Nicolai

    Ich bin in Belgien zur Schule gegangen und habe dort das Abitur in insgesamt 12 Jahren gemacht, so wie alle anderen auch. Geschadet hat es nicht, aber es war natürlich Arbeit.

     

    Allerdings sind in Belgien die Klassen kleiner, die Lehrer müssen weniger unterrichten, es gibt sehr viel mehr Ferien und Feiertage – das trägt ungemein zur Qualität des Unterrichts bei!

    Außerdem gibt es ausschließlich Gesamtschulen und Grundsätzlich geht die Schule bis zur 7. Klasse immer bis 3 Uhr (das erleichtert die Halbtagsarbeit der Erziehungsberechtigten. Damit kann nämlich jeder Arbeitgeber planen.)

     

    Die Deutschen können ihr Schulsystem sehr einfach auf Vordermann bringen. Dazu braucht es nur einen großen Laster, ein paar Kopierer und 20 Pädagog_innen, die nach Belgien fahren und das dortige Schulsystem der Deutschsprachigen Gemeinschaft 1zu1 kopieren.

     

    Wenn Deutschland die Größe besäße, nett nachzufragen, würden die Deutschsprachigen Belgier_innen sicherlich nicht Nein sagen.

  • R
    rhsö

    GÄHN.

     

    Immer dasselbe negative Lied der Journalisten zum G8. Und ebenso regelmäßig sind die Leserkommentare weit überwiegend positiv zum G8.

    Auch hier ist das ach so sexistische Bild für die Kommentare interessanter als der Textinhalt.

     

    Frag mich nur, was das Geschreibsel soll. Liegt doch offenbar völlig neben der Realität.

  • Z
    zeppo

    @Student: keine Sorge , diesmal werden wir fordern:

    Bildung für keinen , wenn nicht für Alle!!! Das macht einen wesentlichen Unterschied. Wir werden an der Uni von Leuten verarscht , die ihren eigenen Abschluß zu Zeiten gemacht haben , wos noch keine NC´S , Wartesemester, Studiengebühren, Bachelor-NaZi-Überwachung gab, und die einzige Leistung, die zwingend erforderlich war , war die Zwichenprüfung und die Abschlussarbeit. Heute macht man an der Uni erstmal sein ABI nach...., wird behandelt wie ein Kleinkind und muß sich den neuen Studienverordnungen anpassen , solange bis man es nicht mehr schafft die ganzen "Fleißarbeiten" fristgerecht zu erledigen, aufgibt- um dan 2 Semester später zu erleben , daß die Abgabefristen für "LEISTUNGSNACHWEISE" jetzt doch mal eben 3 monate und nicht wie bisher 2 Wochen (!) sind. Wer aufhören musste , weil ers nicht mehr schafft, schaut jetzt in die Röhre , und fragt sich, ob es fair ist , den Zugang zu Wissen (HALLO?!) zwichen den Generationen so ungleich zu verteilen. Bildungspolitik gehört nicht in die Legeslative und vor allem nicht in Pölitikerhände...,sondern in die nicht-verhandelbare- Selbstverwaltung der Betroffenen selbst. Das soll keine Forderung sein, sondern Befehl! Spielt die Politik nicht mit , zerstören wir mit der Politik GEMEINSAM den winzigen Rest des Bildungsystems , nur gründlicher als die Politik es sich je zu träumen gewagt hat. Das war eine Drohung! Danach soll die Wirtschaft selbst für interligente Arbeiter sorgen , das ist wenigstens ehrlich; zahlen sollen sie das dann auch selber....genau wie die ständig brennenden Bibliotheken... so wirds kommen...Herr Christian !

  • W
    Wrolf

    Interessanter Artikel: „Die Kultusminister sind eine Art Blackbox der Unzuständigkeit. Egal, wo man Kritik hineinwirft, sie kommt nie wieder heraus.“ Wer sich mit „schwarzen Lernen“ befasst hat weiß, dass das heimliche Lernziel der KMK der sich ohnmächtig fühlende, unkritische Untertan ist. Darauf zielt die staatliche deutsche Schule immer noch ab – Pädagogik vergangener Jahrhunderte. Das zeigen auch viele Kommentare auf dieser Seite mit dem Motto: „Ich bin auch geprügelt worden, es hat mir nichts geschadet, die Prügelstrafe ist richtig!“ Man fühlt sich an Kafka (der Prozess) erinnert.

  • L
    Leidkultur

    Schule ist im Westen eh Kacke. Die Starken werden nicht gefördert, die Mihigrus werden gepusht. Außerdem werden die Schüler links indoktriniert- muss sie zu Hause dann immer aufklären, so wie es die Ossis auch immer gemacht haben: "Sag schön ja zu deinem Lehrer, die Zensur muss stimmen. Die Wahrheit erfährste dann zu Hause".... Ich bin heilfroh, wenn ich meine Blagen aus dem System raus habe. Brauche keine Schule a la "Schwarzer Kanal" und Lehrer wie Karl Eduard.

  • N
    Nobody

    G8 gibt es in Thüringen schon seit langer Zeit. MAchte es selbst. schaffte es. und wenn die entwicklung der kindheit angeblich vom schulsystem abhängt und durch ein zu hohes stoffpennsum in der woche "nicht verwirklicht werden kann", dann frag eich mich, wie realitätsfern man sein muss. Warum?

    Das BIldungswesen hat kaum etwas mit der Kindgerechten Entwicklung zu tun. Auch bei G9 ist da nicht viel pädagogisch angemessenes Denken zu sehen. Zumindest, wenn ich mir als B.A. Absolvent der Erziehungswissenshcaften die Regularien im staatlichen Bildungssystem anschau und mit alternativen, kindgerechteren Bildungskonzeptionen vergleich. Allerdings werden diese als "alternativ" und somit NICHT massentauglich, kaum gefördert. Mh.

    Das liegt dann wohl an unserem ökonomisiertem Bildungsbegriff. Und vielleicht auch ein wenig am kapitalistischem Denken, welches sich mehr in unserer Kultur ausbreichtete, als man sich bewusst ist.

    Bsp: Naja, schauen sie mal die Floskeln vieler Eltern an, wenn sich ein Kind neues Spielzeug wünscht. oder sie selsbt, liebe Eltern. Warum kaufen sie sich einen rießigen Flachbildschirm? weil er technisch gesehen besser ist als der alte Fernseher? aha. Ist er auch besser für ihren TV-Konsum? könnnen sie damit länger und intensiver schauen? immer mehr? immer besser? ... eindeutige Determinanten für kapitalistishces Denken. und ein wenig Technokratisierung ist dann wohl auch dabei.

    Genug Kulturkritik ...

     

    ... Ihc finde, dass G9 und G8 pros und contra in gelichem Maße aufweisen. Ich denke, die KMK müsste sich anders Organisieren und sollte mehr auf "Partizipation von unten setzen".

     

    (die Kultur des Bürgers als Lebensrealität eines Menschen muss betrachtet werden, so soll demokratie ja auch sein dacht ich. den fokus auf staatlichen beshcüssen und öknomischen leitzielen richten, ist für mich ein big epic fail. ich mag Top down konstruktionen nicht, auch wenn sie für eine naiton wichtig sind, um den Rahmen für ein allgemeines humanes, demokratisches [und vielt auch nachhaltiges] menschen/geselschaftsbild ermöglichen zu können)

     

    Ich möchte mich für immense Rechtschreibfehler entschuldigen. habe grad wenig zeit, schriebseltenst kommentare hier und hoffe denkanstöße verbreitet zu haben. aber auch die diskussion anregend zu unterstützen. wie ja oft geschrieben, sind es spontane,subjekive äußerungen, die ja nun wirklich nicht für eine wissenschaftliche debatte geeignet sind. dennoch, KOMMUNIKATION ist der Anfang für eine veränderung.

     

    Beste Grüße

  • J
    Johannes

    Bei den 12-Jahres-Abischülern und den Bolognastudenten bemerkt man einen extrem drastischen Niveauverlust und Hang zur oberflächlich naiven und pragmatischen Marktgläubigkeit. Solide gebildete Abiturienten in 13 Jahren mit zudem vielfältig ausgeprägten Interessen und ebenso interessnsgerecht studierte Diplomanden, Magister oder Staatsexaminierte sind weitaus besser gebildet und dadurch in Folge weit intelligenter, das sehe ich täglich direkt im Bildungssystem. Die Bologna-Kinder sind heute so indoktriniert, wie es Industrie und Politik wünschen, damit auch keines dieser Systembüttel zu komplex denkt und kritisch hinterfragt.

  • M
    Mensch

    Acht Jahre reichen aus und ausserdem sollte man nicht mehr jeden oder jede aufs Gymnasium lassen, wirklich nur die Leute, die die dafür erforderlichen Voraussetzungen, sprich Intelligenz (welche ja wohl erforderlich sein sollte,um ein Studium an unseren Unis, Hochschulen aufzunehmen), haben. Wie viele unsere Schüler mogeln sich mit extrem schlechten Leistungen (oft durch stinkende Faulheit verursacht) bis zum ABI durch. Nein wer eine vier oder fünf in der 10. Klasse in Mathematik, Deutsch oder vielleicht Englisch hat, der hat nichts auf dem Gymnasium zu suchen, runter von dieser Bildungseinrichtung.

    Zum anderen sollte man nicht vergessen das es Menschen gibt die mit 16 Jahren eine Lehre anfangen, die wirklich hart arbeiten müssen. Also bitte sehr, lassen wir doch diesen Unsinn mit 13 Jahren fallen.

    Sicherlich könnten wir auch noch 15 Schuljahre einführen, um eine perfekte Weicheigeneration heranzuzüchten,die uns dann mit größter Professionalität, über Wasser hält.

  • PM
    Peter Maas

    @Mein Mame

    "8 Jahre reichen völlig aus um Abitur zu machen.

    Ausser für Wessis natürlich, die brauchen noch ein Jahr Schauspielunterricht, um ihre Unwissenheit besser verschleiern zu können"

     

    Und wer bist du, der hier anonym rumstänkert? Ein Ossi, der nicht lesen kann? Es ging in dem Artikel nicht um die Länge der Schulzeit an sich, sondern um die Umsetzung.

  • PM
    Peter Maas

    @Schmitt

     

    "Die Verweildauer in der Schule ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern recht lange und entsprechend aus Wettbewerbsgründen eher nachteilig."

     

    Für diese Behauptung vermisse ich Belege. Geht es Deutschland im Weltvergleich schlecht? Außerdem basiert sie auf der Unterstellung, dass es eine weltweit gültige optimale Schuldauer gibt, die in Deutschland überschritten wurde. Woraus leitet sich die optimale Schuldauer ab?

     

    Meine Schulzeit fand in den 60-er und 70-er Jahren statt. Verglichen mit meinem Sohn heute hatte ich sehr viel mehr Zeit. Vielleicht ist Zeit haben und seinen Interessen nachgehen ein wichtiger Teil des Bildungsweges.

     

    Im Prinzip habe ich nichts gegen G8, aber ich habe den Verdacht, dass es sich um eine verkappte Sparmaßnahme handelt, weil die Schulzeit gestaucht wurde, ohne die Folgen zu bedenken.

  • VA
    Vorhang auf, hier kommt Felix

    Mensch Felix, alter Salonlöwe! Das war ja mal eine ne eindrucksvolle Selbstbeweihräucherung.

     

    Im Namen der gebildeten Generation: ujelly?

     

    http://www.urbandictionary.com/define.php?term=ujelly

  • MN
    Mein Name

    8 Jahre reichen völlig aus um Abitur zu machen.

    Ausser für Wessis natürlich, die brauchen noch ein Jahr Schauspielunterricht, um ihre Unwissenheit besser verschleiern zu können.

  • PM
    Peter Maas

    @Felix

     

    "Ja verdammt nochmal [...] Wenn ich abends nach Hause kam mußte ich meiner Mutter noch bei schweren Arbeiten helfen, denn mein Vater war im Krieg gefallen. [...] Die Jugend von heute wächst überbehütet auf [...]

     

    Das kannst du ändern: werd Führer und mach Krieg. Die nötige Mentalität scheinst du ja schon zu haben.

     

    "Ich finde man sollte die Kids mit 14 erst einmal knallhart arbeiten lassen. Dazu sollte man sie noch Hunger leiden lassen, nach der Schule auf dem Feld arbeiten lassen und in ungeheizten Zimmern schlafen lassen, [...]

     

    Du hast Auspeitschen vergessen.

  • YL
    yael Landsberger

    Sie tun grade so, als ob ein Abitur in nach einer 12-jährigen Schulzeit etwas weltbewegend neues wäre. Das gab es doch in der DDR über Jahrzehnte!

     

    Und was die Qualität angeht, hat mich mein in Sachsenanhalt in 12 Schuljahren erworbenes Abitur nicht schlechter aufs Studium vorbereitet als ein "13-jähriges" Abi aus Bayern oder NRW. (das liess sich am Studienerfolg deutlich ablesen.)

     

    Und auch wenn wir bis 16.30h am Nachmittag Unterricht hatten, blieb uns durchaus Zeit für ausserschulische Freizeitaktivitäten.

     

    Vielleicht könnte die TAZ bzw der Autor, bevor solch ein Artikel veröffentlicht wird, mal ein bisschen über den Tellerrand schauen?

  • SO
    Stefan Oliver

    Endlich wählen die Männer in der taz-Redaktion die Bilder aus ;-) Herrlich, wie sich die Political Correctness Gemeinde erzürnt. Ein Fest die Kommentare zum Artikel zu lesen. Der Artikel war übrigens auch gut. Ich hoffe Die VG Wort Zählmarke ist installiert. Ausschüttung garantiert.

  • WE
    was euch kaputt macht

    das heisst nicht "Unzuständigkeit", sondern "Inkompetenz". Schwarzes Loch der Inkompetenz.

  • S
    Schmitt

    Liebe interessierte Leser,

     

    die Welt ist komplizierter, als man sie vermutet und sie auch hier dargestellt wird.

     

    Wenn z.B. Reinhold Beckmann sich darüber aufregt, dass seine Kinder so spät nach Hause kommen, sollte man überlegen, ob das am G8, an der Ganztagsschule oder an den durch die Eltern "aufgestellten" Freizeitaktivitäten liegt (Musikschule, Sportverein, o.ä.).

     

    Man überlege auch noch ein mal kurz, was das Ziel der Verkürzung des Abiturs war. Der Mensch soll nicht mehr so "lange" in die Schule, sondern schneller in den Arbeitsmarkt gebracht werden. Die Verweildauer in der Schule ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern recht lange und entsprechend aus Wettbwerbsgründen eher nachteilig.

     

    Die Verkürzung stellt auch für Lehrer eine Herausforderung dar, z.B. sind nicht in allen Bereichen zur rechten Zeit die angepassten Lehrplänen ausgearbeitet worden. Sie haben u.a. in der Übergangsphase zwei Jahrgänge zum Abitur zu bringen. Und die Entrümplung der Lerhpläne ist da nur eine Herausforderung neben (vielen) anderen.

     

    Problematisch bei dem Thema ist das fehlende Gesamtkonzept und der Mut dieses bundesweit umzusetzten. Sei es bezogen auf das Abitur oder auf die Umgestaltung der sog. Haupt-, Real- oder Gesamtschulen. Sei es die Durchlässigkeit, also der Wechsel zw. den Schulformen oder gar den Bundesländern. Sei es die Ausstattung der Schulen (ausreichend Personal oder Areitsmaterial oder einer gesunden Essensversorgung). ...

     

    Jedenfalls haben Regierung sowie Länder einiges an Geld in den letzten Jahren in verschiedene Teile des Bildungssystems gebutter (ca. 9% des BIP, soll auf 15% bis 2020 ausgebaut werden).

    Das natürlich nicht das ganze Geld in Studienplätze gesteckt wird, sondern in den Bologna-Prozess oder die Exzellenzinitiative könnte noch nachvollziehbar sein. Denn Geld ist nicht immer das Problem, sondern die Verteilung. Damit ist nicht die VErteilung von Geldern gemeint, sondern von Studienplätzen. Man überlege oder suche ein mal nach Zahlen dzgbl.. Da stehen wir gerade am Anfang diese bundesweit und einheitlich zu eruieren sowie die Plätzevergabe zu verbessern. Ca. 6000 Plätze werden so nicht besetzt, weswegen versucht wird ein effektiveres Bewerbungsverfahren zu entwickeln.

    Man überlege nur mal, wenn sich 50% der Bewerber an nur 2 verschieden Universitäten bewerben, was das bedeutet ...

     

    Soweit. Grüße.

  • S
    Schleiermacher

    Ich verstehe die Aufregung nicht. Beide meiner Kinder haben nach acht Jahren an einer amerikanischen Auslandsschule und an einer britischen Schule das "high school diploma" bzw. das IB (internationales baccalaureat) abgelegt, ohne Schaden an der Seele zu nehmen. Im Gegenteil: Sie sind mit großem Vergnügen zur Schule gegangen. Zusätzlich zum Unterricht haben sie an einer Vielzahl von "after school activities" teilgenommen, die in der angelsächsischen Welt zur Schule gehören. Sie haben u.a. im Schulorchester und in einer Rockband mitgespielt und sich an karitativen Projekten beteiligt.

  • F
    Felix

    Ja verdammt nochmal, das sind die Kids von heute für Flaschen! Ich habe im Alter von 14 Jahren mit meiner Berufsausbildung begonnen! 8 Stunden Arbeitstag, danach die Werkstatt saubermachen. Eine Stunde Fußweg von und zur Arbeit. Fahrräder hatten nach dem Krieg nur wenige, Autos praktisch niemand. Ich war über 11 Stunden aus dem Haus! Wenn ich abends nach Hause kam mußte ich meiner Mutter noch bei schweren Arbeiten helfen, denn mein Vater war im Krieg gefallen. Wir wohnten in einem Behelfsheim, da gab es immer viel zu tun: Wasser herantragen. Das kam nicht aus der Leitung, sondern aus einer Schwengelpumpe draussen. Eine Zentralheizung gab es auch nicht. Holzhacken war angesagt. Abends bin ich nur noch ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.

     

    Meine frühe Kindheit war von den Folgen des Krieges geprägt. Wir wußten oft nicht, wo wir das Essen für den nächsten Tag hernehmen sollten. Oft genug gab es auch nichts zu Essen. Obwohl die Kapitulation bereits Wochen zurücklag beschossen amerikanische Flieger Bauern auf ihren Feldern. Man war sich auf der Straße nicht sicher - DAS IST STRESS!

     

    Die Jugend von heute wächst überbehütet auf, überall umgeben von Fastfood, niemand leidet mehr Hunger, alles wird ihnen nachgetragen, und ein Fußmarsch von 10 Minuten zur Schule gilt als unzumutbar. Abitur, davon haben wir früher geträumt, wie sehr wünschte ich mir das machen zu dürfen. Aber nein, mit 14 mußte ich zur Lehre. Das Geld reichte uns nicht einmal fürs Essen.

     

    Als meine Lehrzeit zu Ende war machte ich das Abi nach. Wir brauchten die Überstunden des Geldes wegen. Somit waren 10 Stunden Arbeit am Tag keine Seltenheit. Danach noch in die Abendschule und zu Hause hingesessen und gepaukt. Oft blieben mir nur 6 Stunden Schlafenszeit, dann sofort raus, zur Arbeit, direkt zur Abendschule, nach Hause, Pauken und Schlafen. Am Wochenende dann meiner Mutter bei der Arbeit auf dem Acker helfen, irgendwo mußte unser Essen ja herkommen.

     

    Auch das habe ich geschafft. Und heute jammern sie, weil sie lernen "müssen" - was habe ich mir die Finger danach geleckt, dass ich nach einem 10-stündigen Arbeitstag all das Abends gemacht habe, wozu die verwöhnten Kids von heute den ganzen Tag lang zeit haben. Verheulte Schwachmaten seid Ihr!

     

    Dann kam das Studium. Als Bauernkind mit nachgemachtem Abi unter lauter Ärzte- und Rechtsanwaltskindern (andere studierten damals praktisch nicht). Die schwammen im Geld ohne Ende, kamen mit der beginnenden "Flowerpower" daher. Ich dagegen mußte mein Studium durchziehen. Abends arbeitete ich noch eine Spätschicht in einer Fabrik. Schließlich hatte ich damals schon ein Kind durchzukriegen. Und ich war trotzdem schneller mit dem Studieren fertig als die ganzen Bonzenkinder.

     

    SO! Und wenn ich das Geheule von heute höre, von wegen "fehlende Kindheit" und so, dann frage ich mal "GEHTS NOCH?" Kann es sein, dass heute die Gesellschaft auf breiter Ebene so arrogant, bescheuert und verheult ist wie so ein paar verzogene Ärztekinder?

     

    Ich finde man sollte die Kids mit 14 erst einmal knallhart arbeiten lassen. Dazu sollte man sie noch Hunger leiden lassen, nach der Schule auf dem Feld arbeiten lassen und in ungeheizten Zimmern schlafen lassen, wo im Winter nachts an der Stelle wo man hinatmet der Reif auf dem Bettzeug gefriert. Das Wasser für den Tag wird vor der Schule in Kanistern und Eimern herangeschleppt, damit gekocht und geheizt werden kann vor der Schule schnell ein paar Schaite Holz hacken. Zur Schule wird zu Fuß gegangen, auch wenn es eine Stunde dauert! Im Winter gibt es für zwei Geschwister nur ein paar Schuhe und ab Mitte Februar wird generell barfuß gegangen umd das Paar Schuhe zu schonen! Was glaubt ihr, wie schnell dann die Kids mit der Schule und dem Abi fertig werden!

     

    Es ist nur eine Frage der Motivation und des Verwöhntseins.

  • DD
    Der Duden

    Interssant, nicht frei von Komik, einen Artikel über Bildung mit einem Fehler in der Überschrift zu lancieren!

     

    [Danke für den Hinweis, wir haben das "e" wieder reingepackt. Die Red./wlf]

  • S
    susanna

    Ehrlich gesagt kann ich das Gejammer über das verkürzte Abitur nicht mehr hören. Wenn schon Schuldebatte, dann eine, die alle Schulformen miteinbezieht, eben auch Hauptschule und Realschule und Gesamtschule. Das Jammern der Bildungsbürger über das Turboabitur klingt mir doch sehr nach dem Wunsch, dass der eigene Nachwuchs, nachdem er dank des im gebildeten Elternhaus aufgesaugten Vorsprungs an Wissen es erst einmal aufs Gymnasium geschafft hat, nun dort eine glückliche Zeit verbringen kann, in der Schule eine Nebenrolle spielt, so dass er die Zeit mit Musikunterricht und sozialen Aktivitäten (Freunde treffen) verbringen kann.

  • M
    matthilda

    Echt nur peinlich, dieses Bild à la "Schulmädchen-Report".

     

    Hab den Artikel aus Wut nicht gelesen - braucht denn das Thema so einen "Aufhübscher"?

     

    Und wenn, die taz hat da auch schon intelligenteres gebracht.

  • M
    MeinName

    Ich muss ehrlich sagen ich war leicht abgelenkt und konnte dem Artikel nicht so 100% folgen.

  • S
    schreiber

    sehr guter artikel. danke!

  • S
    Student

    Wie war das nochmal auf unseren Demos gegen Bachelor und Master?

    "Bildung für ALLE und zwar umsonst!"

    Wo waren denn da die wütenden Bürgies?

  • D
    Darjeeling

    dieses bild zu diesem text in der taz ist einfach unfassbar!

    Genaugenommen sexistische kackscheisse. Was hat ein blick zwischen die beine einer frau mit bildung zu tun? Den zusammenhang stellt auch die an den haaren herbeigezogene unterschrift nicht her.

    frustrierend.

  • US
    Unzu ständig keit

    Bildung könnte ohne Investitionen (ausser Zeit und die haben freie Rentner gerne!) problemlos viel günstiger geregelt werden. Gerechter und besser. Interessiert halt leider niemanden und als kleiner Angestellter darf man keine guten Ideen verkünden ohne gleich entlassen zu werden.

     

    Man sollte als wahrer Linker sich niemals dem zentralismus unterwerfen. Wenn Barroso das Studium und Schulen bestimmt, werden sich sicher nicht so gut, als wenn man mal eben zum Landeskultusminister fahren und demonstrieren kann. Aber die Linke will ja auch den Zentralfunk wieder einführen damit Mielke2 von Berlin aus die Meinung zentral regieren kann. Siehe neulich Jauchs unkritische Merkel-Selbstdarstellung. Wahrer Journalismus geht anders.

    Wer Zentralismus gut findet, kann auch als kleiner Lehnsherr Steuern an den Sherrif von Nottingham oder Kaiser von China zahlen und durch Chinas oder Barrosos 100-stufigen Beamten- oder Adels-Hierarchien auf die Verteilung Bildung und Straßen und Infrastruktur usw. hoffen. So wie schon unter Honecker oder Ludwig dem 14ten kein Mangel für die Steuerzahler herrschte....

  • T
    T.R.

    Ich lese die Taz wirklich sehr gern, aber bei diesem "Symbolbild" kommt mir das kalte Kotzen. Was hat eine durchaus als pornographisch zu nennende Darstellung einer halbnackten Frau in seltsamer Pose mit Bildung oder Bildungschaos zu tun? Wollt ihr der BILD Konkurrenz machen?