Die Kritik: Am Grill ist kein Platz für Streit
NÄHE Politiker*innen laden zur Grillparty. Das schafft Nähe
Kühles Bier, ein saftiges Rinder- oder Tofufilet dürfen bei einer Grillparty nicht fehlen. Dann wird es gemütlich. Das denken sich auch Kandidat*innen verschiedener Parteien und werben um Wähler*innen in jovialer Atmosphäre. Wo sollte das besser gehen als beim Grillen? Kandidat*innen machen sich am Webergrill die Finger schmutzig und werden von den Gästen mit Fragen gelöchert. Der Grillabend ein Polittalk.
Das schafft eine vertrauliche Nähe, ganz anders als im Parteiprogramm. Herzhaft und ortsverbunden bieten sich auch Nikolas Löbel und Michael Kretschmer von der CDU, Direktkandidaten für Mannheim und Görlitz, zu einem Grillabend an. „Grill den Löbel“, der nicht mit leeren Hände zur Grillparty kommt, sondern einen Sixpack Traditionsbier mitbringt. Auch Kretschmer darf „verhört und gegrillt“ werden. Sie suggerieren so Nähe. Denn Grillabende haben etwas Kumpelhaftes: Kein Platz für politischen Streit. Einen Kumpel unterstützt man doch gern, insbesondere wenn es Freibier gibt, oder? Torben Becker
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