Zum letzten Mal! : Die Hochzeit des Figaro
„Wenn ich mich verstelle, werde ich jedes Geheimnis besser aufdecken können...“ Dieser Illusion gibt sich Figaro zu Beginn der Oper noch hin, bevor er sich wie fast alle Übrigen im Gestrüpp der Intrigen und Begehrlichkeiten verstrickt. So schien also eine Gemahlin ihren Gemahl mit einem Pagen und der Gemahl seine Gemahlin mit einem Stubenmädchen zu betrügen. So kurz und knapp ließe sich Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro oder Der tolle Tag“ mit Robert Walser zusammenfassen, wenn da nicht die Kräfte der Erotik weitaus komplizierter durcheinandergingen und wenn der Schein, wer wen mit wem betrügt, nicht so oft täuschen würde. Ein verwirrendes Chaos der Begehrlichkeiten und Intrigen, das am Ende – vielleicht nur für einen kurzen Moment – zum Stillstand kommt. Eine Komödie um erotische Leidenschaften, die in ihrer Poesie und Komik gelegentlich an den Shakespeareschen Sommernachtstraum erinnert.
Donnerstag, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz