piwik no script img

Die Gesellschaftskritik#ungerecht

WAS SAGT UNS DAS? Der Affe, der ein Selfie von sich gemacht hat, bekommt kein Urheberrecht

Naruko weiß, was ein Fotogrinsen ist: Mundwinkel hoch, Lippen auseinander, Zähne zeigen. So hat sich das Affenweibchen 2011 selbst fotografiert, nachdem ein britischer Tierfilmer ihr seine Kamera überlassen hatte. Das Affenselfie jagte durchs Netz und erschien in Zeitungen.

Für so viel Charme wollte die Tierrechtsorganisation Peta für Naruko das Urheberrecht an dem Foto erstreiten. Nun hat das Gericht in San Francisco die Klage zurückgewiesen – vorerst. Ob ein Affe Urheberschutz bekommt, müssten der Präsident und der Kongress entscheiden, so der zuständige Richter.

Nun hat Obama ja gerade einen emotionalen Lauf: weint für die Opfer von Waffengewalt und für Aretha Franklin. Da lässt sich sicher auch ein Tränchen für ein Makakenweibchen verdrücken. Lässt sich dem Affen ja sonst schwer vermitteln: dass es in westlichen Metropolen Frisöre für ihn gibt, Psychologen und Feinkostrestaurants, aber kein Recht am eigenen Bild. afro

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen