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Die GesellschaftskritikSüß! Feldpostkarten!

Kommentar von Arno Frank

Die Bundeswehr ruft Kinder auf, Bilder für Soldatinnen und Soldaten auf Auslandseinsatz zu zeichnen. Was sagt uns das?

Der Weihnachts- und Postmann liefert auch nach Afghanistan. Bild: ap

F ast liest sich der Aufruf zu diesem Malwettbewerb, als hätte ihn die Caritas ausgelobt. Fast: "Lasst Eurer Fantasie freien Lauf und malt Bilder, die allen eine Freude machen, die die Weihnachtstage im Auslandseinsatz verbringen."

Es mag ja sein, dass für die Soldatinnen und Soldaten gemalte Feldpost von Kinderhand aus der Heimat etwas Aufheiterndes, Ermunterndes, vielleicht sogar Wehrertüchtigendes hat. Ehrlich ist es deshalb noch lange nicht: "Schickt Bilder in den Krieg" oder "Malt etwas Lustiges und schickt es in das Land, in dem kriegsähnliche Zustände herrschen" träfe es besser.

Noch lieber sähe man die Bilder, mit denen afghanische Kinder ihre entsetzlichen Traumata … nein, doch lieber nicht.

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Inlandskorrespondent

4 Kommentare

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  • T
    Tanja

    Hm ob die Töchter der (bei der Bombardierung der Tanklastzüge) getöteten Zivilisten wohl auch noch zur Schule gehen? Und den Mördern ihrer Eltern auch artig Dankbarkeit zeigen? Fragen über Fragen...

  • R
    roterbaron

    Weil Mädchen zur Schule gehen können? Das ist also der wahre Grund? Sehr Interessant.

     

    Einbildung ist auch eine Bildung.

  • M
    Micha

    @Stefan: die noch lebenden Mädchen, die täglich in die zerbombten, oder nein...

  • S
    Stefan

    Stimmt, wenn die SoldatInnen vor Ort dafür sorgen, dass auch Mädchen zur Schule gehen können, dann sollten sie in jeder Minute wissen, dass sie die letzten Mörder sind, richtig?